Politik

Spanien: Regierung warnt vor Euro-Austritt bei Podemos-Wahlsieg

Der spanische Finanzminister Luis de Guindos warnte, dass die Wirtschaftspolitik der Protest-Partei Podemos „Spanien aus dem Euro herausführt“. In einem TV-Interview nannte er es gleichzeitig „unverantwortlich“, Zweifel an der Rückzahlung der spanischen Schulden zu säen. Spanien beginnt damit wie Griechenland einen Wahlkampf, in dem die Bürger in Angst versetzt werden sollen, um für die richtige Partei zu stimmen.
18.01.2015 01:53
Lesezeit: 1 min

Der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos warnte, dass die Wirtschaftspolitik der Protest-Partei Podemos „Spanien aus dem Euro herausführt“. In einem TV-Interview nannte er es gleichzeitig „unverantwortlich“, Zweifel an der Rückzahlung der spanischen Schulden zu säen. Podemos führt in neuesten Umfragen als stärkste politische Kraft in Spanien.

Die Wirtschaftszeitung Expansión zitiert aus dem TV-Interview des Ministers: „Spanien muss dieses Jahr Kredite 240 Milliarden an Krediten einsammeln um die Gesundheitsversorgung und die Beamten zu bezahlen… alles, was Zweifel (an Spaniens Kreditwürdigkeit) sät ist reine Verantwortungslosigkeit“, so der Minister gegenüber dem TV-Sender La Sexta: „Wenn ich ihnen Geld schulde und dann Zweifel darüber säe ob ich diese zurückzahle, würden Sie meine Schulden dann umschichten oder mir neue Kredite geben?“

De Guindos gehe auch nicht davon aus, dass Griechenland seine Schulden neu verhandeln könnte, wenn die Syriza-Partei die Wahl gewinnt und begründet dies mit der Unsicherheit die dadurch an den Märkten entstehe. Daher betonte de Guindos seine Überzeugung, dass die Griechen „wissen werden, was sie wählen müssen.“ Schließlich habe Griechenland bereits Zugeständnisse von der EU bekommen, so der Minister.

Umfragen zeigen jedoch die schwindende Zustimmung in der Bevölkerung. Die Regierungspartei PP, der de Guindos ebenso angehört wie Premier Rajoy, hat seit 2011 bereits mehr als die Hälfte der Wählerstimmen eingebüßt und liegt nur mehr bei 19,2 Prozent, berichtet  El País basierend auf Zahlen der Meinungsforschungsinstituts Metroscopia.

Die Umfragen zeigen, dass die Protest-Partei Podemos ihre Führungsposition in der spanischen Parteienlandschaft festigt. Podemos führt mit 28,2 Prozent als stärkste politische Kraft in Spanien.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...