Das Treffen der Kontaktgruppe in der weißrussischen Hauptstadt Minsk wurde am Samstagabend nach nur vier Stunden abgebrochen. Eine Einigung in dem seit neun Monaten währenden Konflikt ist nicht in Sicht. Die Verhandlungsführer der Regierung in Kiew und der Rebellen warfen einander vor, die Friedens-Gespräche zu sabotieren. Bei den Kämpfen wurden am Wochenende im Donbass, dem Industriegebiet um die Städte Donezk und Luhansk, mehrere Dutzend Menschen getötet und verletzt. Unter den Toten waren nach Regierungsangaben mindestens sieben Zivilisten.
Der Kontaktgruppe gehören neben den Vertretern der ukrainischen Regierung und der Rebellen auch Gesandte Russlands und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) an. Der Vertreter der Regierung in Kiew, der frühere ukrainische Präsident Leonid Kutschma, sagte der Nachrichtenagentur Interfax, die Repräsentanten der Rebellen hätten die Gespräche untergraben, indem sie Ultimaten gestellt hätten. Zudem hätten sie sich geweigert, einen Plan für eine rasche Waffenruhe und den Abzug schwerer Waffen zu diskutieren.
Denis Puschilin, der die Rebellen vertrat, sagte der russischen Nachrichtenagentur RIA, sie seien bereit zu einem Dialog. Sie seien aber nicht bereit zu „Ultimaten aus Kiew, während ihre Streitkräfte weiterhin das Hinterland der Städte im Donbass angreifen“.
Währenddessen tobt in der ost-ukrainischen Stadt Debalzewo eine Kessel-Schlacht. Rebellen der Volksrepublik Donezk sollen Verbände des ukrainischen Militärs eingekesselt haben. Die Stadt ist eine Drehscheibe für den Güterverkehr mit Russland.