Finanzen

Krisen-Vorsorge: Zentralbanken stocken Goldreserven auf

Die Zentralbanken haben im vergangenen Jahr 17 Prozent mehr Gold gekauft als noch 2013. Mit 173 Tonnen kaufte Russland das meiste Gold. Insgesamt sind die USA und Deutschland aber noch immer die Länder mit den größten offiziellen Goldreserven.
13.02.2015 01:14
Lesezeit: 1 min

2014 haben die Zentralbanken 477,2 Tonnen Gold gekauft, fast 67,9 Tonnen mehr als im Jahr zuvor. Das sind die zweithöchsten Nettokäufe der Zentralbanken in den vergangenen 50 Jahren. Russlands Zentralbank hat am meisten gekauft. 36 Prozent der Zentralbank-Käufe entfielen 2014 auf Russland. Das entspricht 173 Tonnen, so der World Gold Council in seinem aktuellen Bericht. Die Ukraine hingegen war das einzige Land, dass seine Goldreserven deutlich reduzierte: Diese fielen um 44 Prozent auf 24 Tonnen.

„2014 war für (Russland) geprägt von Spannungen und Unsicherheit“, heißt es in dem Bericht. „Geopolitischer Antagonismus mit der Ukraine und die daraus resultierenden internationalen Sanktionen (…) wurden von schwerer wirtschaftlicher Not gegen Ende des Jahres begleitet.“ Vor allem im September kauften die Zentralbanken viel Gold ein. Zu einer Zeit, als die Waffenruhe mit der Ukraine vereinbart, jedoch nicht eingehalten wurde. Zumal 2014 auch ein Jahr der Geldpolitik war. Etliche Zentralbanken senkten ihren Leitzins und begannen, ihre Goldreserven im Ausland aufzulösen, der chinesische Yuan wurde immer stärker im internationalen Handel und die EZB im Besonderen vergrößerte ihre Macht.

Trotz der massiven russischen Käufe verfügen die USA noch immer mit Abstand über die größten Goldbestände: 8.133 Tonnen. Gefolgt von Deutschland (3.384 Tonnen), dem IWF (2.814 Tonnen) und Italien (2.451 Tonnen). Russland ist mittlerweile bei den Ländern mit den größten Goldbeständen auf sechsten Rang. 1.208 Tonnen Gold hält die russische Zentralbank nach den neuen Käufen vor.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Greg Abel übernimmt: Der stille Stratege hinter Warren Buffetts Milliarden-Imperium
17.05.2025

Mit dem Rückzug von Warren Buffett endet eine Ära. Doch an die Stelle des legendären Investors tritt kein charismatischer Visionär,...

DWN
Panorama
Panorama In Zeiten von Trump: Bleibt das Traumziel USA für Deutsche attraktiv?
17.05.2025

Die USA galten lange als Traumziel für deutsche Urlauber. Doch politische Entwicklungen und wachsende Unsicherheit verändern das Bild....

DWN
Immobilien
Immobilien Koalitionsvertrag 2025: Das bedeutet er für Mieter, Vermieter und Immobilienbesitzer
17.05.2025

Union und SPD haben nach längerem Hin und Her den Koalitionsvertrag für die kommende Regierungsperiode unterschrieben. Was dieser zu den...

DWN
Technologie
Technologie Batteriekrieg mit China: Europa setzt auf Start-ups, Peking baut Gigafabriken
17.05.2025

Der technologische Wettlauf gegen Pekings Expansionsstrategie hat begonnen. Start-ups wie Factorial und Industriegiganten wie Mercedes...

DWN
Politik
Politik Präsidentschaftswahlen in Rumänien: Wird George Simion Trumps „Werkzeug“ in Europa?
17.05.2025

Ein Trump-Verehrer an der Spitze Rumäniens? George Simion, der Favorit für die Präsidentschaft, ist zuversichtlich, dass er die Wahl am...

DWN
Politik
Politik Bundeshaushalt: Klingbeils Kraftakt mit zwei Haushalten und einem klaren Ziel
17.05.2025

Ein Kaltstart für Finanzminister Klingbeil: Treffen in Brüssel, die Steuerschätzung, Gespräche der G7 – alles binnen zwei Wochen. Der...

DWN
Politik
Politik Elon Musk: Der stille Umbau der USA in ein Tech-Regime
17.05.2025

Nie zuvor in der modernen Geschichte der USA hat ein einzelner Unternehmer derart tief in den Staat eingegriffen. Elon Musk, offiziell ohne...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Start-up WeSort.AI: Wie künstliche Intelligenz die Mülltrennung revolutioniert
16.05.2025

Die Müllberge wachsen von Jahr zu Jahr, bis 2050 sollen es fast siebzig Prozent mehr Abfall sein. Die Brüder Johannes und Nathanael Laier...