Politik

Portugal: Betrogene Kunden stürmen Pleite-Bank

Kunden der portugiesischen Novo Banco stürmten am Donnerstag eine Filiale des Geldinstituts in Coimbra. Sie wurden von der umbenannten ehemaligen Banco Espirito Santo um ihre Ersparnisse gebracht. Die Kunden bezichtigen die Bank, ihre Gelder entgegen der Absprache in Hochrisko-Produkten angelegt zu haben.
21.02.2015 01:59
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr als fünfzig Klienten der portugiesischen Bank Novo Banco stürmten am Donnerstag eine Filiale des Geldinstituts in Coimbra. Sie wurden von der Pleitebank Espiritu Santo (BES) um ihre Ersparnisse gebracht. Die Kunden bezichtigen das Nachfolgeinstitut der zerschlagenenen BES, die Novo Banco, ihre Gelder ohne Absprache in Hochkrisko-Produkten angelegt zu haben und fordern, ihre Verluste auszugleichen.

Die Bürger trugen Plakate und protestierten vor dem Eingang der Bank mit Parolen wie „Diebe“ und „Gauner“ und forderten ihr Geld zurück. Die Banco Espirito Santo ging im vergangenen Jahr insolvent und musste vom Staat gerettet werden. Die faulen Kredite der Bank wurden in eine Bad Bank ausgelagert, der Rest umbenannt in Novo Banco. Die Gläubiger gingen leer aus und klagten wegen der Rettung gegen die Notebank.

Rund 300 Kleinanleger haben sich ebenfalls zusammengeschlossen, um noch vor dem geplanten Verkauf der durch die Rettung zwangsversaatlichten Bank ihre Ersparnisse zurückzufordern. Ähnliche Protestaktionen gegen die Novo Banco gab es im vergangenen Monat bereits vor einer Filiale in Porto und in Lissabon.

Die neue Bank sucht derzeit einen neuen Eigentümer. Portugal hofft auf eine Privatisierung im ersten Halbjahr, um seine Rettungsgelder über 4,9 Milliarden Euro zumindest teilweise wieder einzuspielen.

Die Polizei hat die Demonstration am Nachmittag friedlich aufgelöst, berichtet die portugiesische Zeitung Jornal de Notícias.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...

DWN
Technologie
Technologie Balkonkraftwerke: 220.000 neue Anlagen binnen sechs Monaten
02.07.2025

Mehr als 220.000 neue Balkonkraftwerke sind in Deutschland binnen sechs Monaten ans Netz gegangen. Während Niedersachsen glänzt, fallen...

DWN
Politik
Politik USA frieren Waffenlieferungen an die Ukraine ein – Prioritäten verschieben sich
02.07.2025

Die USA stoppen zentrale Waffenlieferungen an die Ukraine. Hinter der Entscheidung steckt ein geopolitischer Kurswechsel, der Europa...

DWN
Politik
Politik Stromsteuer: Kommt jetzt die Entlastung für alle?
02.07.2025

Die Stromsteuer spaltet das schwarz-rote Bündnis – und mit ihr die Frage, ob Bürger und Betriebe wirklich entlastet werden. Während...

DWN
Panorama
Panorama Hitzewelle in Deutschland: Temperaturen bis 40 Grad und drohende Unwetter
02.07.2025

Deutschland ächzt unter extremer Hitze, örtlich steigen die Temperaturen auf bis zu 40 Grad. Experten warnen vor Unwettern, Waldbränden...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell stabil: Deutsche Goldinvestments erholen sich – wie Anleger jetzt reagieren sollten
02.07.2025

In den vergangenen Wochen war die Goldpreis-Entwicklung von Volatilität geprägt. Das ist auch zur Wochenmitte kaum anders: Obwohl sich...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hitzestress am Arbeitsplatz: Mehr Krankmeldungen bei Extremtemperaturen
02.07.2025

Extreme Sommerhitze belastet nicht nur das Wohlbefinden, sondern wirkt sich zunehmend auf die Arbeitsfähigkeit aus. Bei Hitzewellen...

DWN
Politik
Politik Europa vor dem Zerfall? Ex-Premier Letta warnt vor fatalem Fehler der EU
02.07.2025

Europa droht, zum Museum zu verkommen – oder zum Spielball von Trump und China. Italiens Ex-Premier Letta rechnet ab und warnt vor dem...