Finanzen

Börse: Dax mit viertem Schlussrekord in Folge

Die Eurogruppe hat den Vorschlägen Griechenlands zu den Reformen zugestimmt - aber die Vorschläge kamen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht von Griechenland, sondern von der EU-Kommission. Die Kommission hat das Papier schon gelobt, bevor überhaupt klar war, dass es bei den Institutionen eingegangen ist. Janet Yellen hält sich alle Optionen offen und beruhigt damit die Märkte, der Dax springt auf ein neues Allzeithoch über 11200 Punkten.
24.02.2015 18:43
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Spekulationen auf eine Verschiebung der geplanten Zinserhöhung in den USA haben europäische und amerikanische Aktienindizes am Dienstag zu neuen Höchstständen geführt. Außerdem sorgte die Zustimmung der Euro-Finanzminister zur Auszahlung weiterer Milliardenhilfen an Griechenland für Erleichterung.

US-Notenbankchefin Janet Yellen sagte bei ihrer halbjährlichen Anhörung vor dem Kongress, dass eine Zinserhöhung nicht unmittelbar bevorstehe. Außerdem lasse sich die Fed nicht auf einen einzelnen Faktor als Auslöser für die Zinswende festlegen. Allerdings werde die US-Notenbank - abhängig von der Entwicklung der Konjunktur - von "Treffen zu Treffen" über diese Frage entscheiden.

"Das hört sich so an, als ob die Zinserhöhung frühestens im Juli statt wie bisher gedacht im Juni kommt", sagte ein Börsianer. Anlagestratege Dan Morris vom Vermögensverwalter TIAA-CREF tippte sogar auf September. "So lange die Inflation gering bleibt und sich bei Wachstum und Dollar-Kurs nichts ändert, haben sie keinen Grund, die Zinsen zu erhöhen."

Der Dax kletterte daraufhin auf ein Rekordhoch von 11.228,37 Zählern und verabschiedete sich mit einem Plus von 0,7 Prozent bei 11.205,74 Punkten in den Feierabend. An der Wall Street markierte der Dow Jones mit 18.212,08 Stellen ebenfalls eine neue Bestmarke. Der EuroStoxx50 gewann 0,8 Prozent auf 3548,93 Zähler. Der Euro machte seine zwischenzeitlichen Verluste wett und kostete mit 1,1326 Dollar wieder ungefähr so viel wie zum New Yorker Vortagesschluss.

Als Reaktion auf die Verlängerung des Hilfsprogramms für Griechenland stieg der Athener Leitindex um knapp zehn Prozent und der griechische Bankenindex sogar um mehr als 17 Prozent. Auch Staatsanleihen des Mittelmeer-Anrainers waren wieder heiß begehrt. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen Titel um mehr als einen Prozentpunkt auf 8,889 Prozent.

Ioan Smith, Geschäftsführer des Brokerhauses KCG Europe, kritisierte allerdings das Fehlen konkreter Sparziele in der Reformliste der Athener Regierung. Die Aufstellung war eine Vorbedingung für die Zustimmung zu weiteren Zahlungen. "Es sieht nach einem erneuten Durchwursteln aus, ohne dass sich etwas wirklich ändert", betonte Smith. "Der Markt scheint damit aber hochzufrieden zu sein und 'Hoffnung' ist ein wichtiger Faktor bei Investitionsentscheidungen."

Am deutschen Aktienmarkt sorgte der mehr als elfprozentige Kurssprung von Aixtron für Aufsehen. Der Anbieter von Maschinen zur Herstellung von Chips und LEDs hofft 2015 nach drei verlustreichen Jahren auf die Ertragswende.

Die Aktien von Telefonica Deutschland stiegen um bis zu 8,4 Prozent auf ein Rekordhoch von 5,16 Euro. Die Muttergesellschaft des Mobilfunkers O2 stellte für das laufende Jahr ein zehnprozentiges Plus beim Betriebsgewinn in Aussicht. 2014 rutschte die Firma wegen der Übernahme des Rivalen E-Plus tief in die roten Zahlen.

Spitzenreiter des Londoner Auswahlindex FTSE waren BHP Billiton mit einem Kursplus von 6,2 Prozent. Der Halbjahresgewinn des Bergbaukonzerns ging zwar wegen des Preisverfalls zahlreicher Rohstoffe um 31 Prozent auf 5,35 Milliarden Dollar zurück. Analysten hatten im Schnitt aber einen größeren Rückgang auf 5,1 Milliarden Dollar befürchtet. Außerdem hob BHP die Zwischendividende an.

An der New Yorker Börse gehörte Home Depot mit einem Kursplus von 2,9 Prozent zu den Favoriten. Der Baumarkt-Betreiber steigerte den Gewinn im abgelaufenen Quartal um mehr als ein Drittel auf 1,38 Milliarden Dollar und übertraf damit die Erwartungen der Analysten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...