Deutschland

EU hält Blackout wegen Sonnen-Finsternis für möglich

Seit einigen Monaten bereiten sich die europäischen Netzbetreiber auf die kommende Sonnenfinsternis vor. Vor allem in Deutschland, Italien und Frankreich kann es aufgrund des hohen Anteils an Solarstrom zu Problemen kommen.
18.03.2015 15:01
Aktualisiert: 18.03.2015 15:01
Lesezeit: 1 min

Am 20. März zwischen 9.30 Uhr und 12 Uhr kommt es in Europa zu einer partiellen Sonnenfinsternis. In Deutschland könnten dann bis zu 82 Prozent der Sonne bedeckt sein. In Europa weisen Deutschland (39.000 Megawatt), Italien und Frankreich einen hohen Anteil an installierter Photovoltaik-Leistung auf. Aus diesem Grund stelle die Sonnenfinsternis in diesen Ländern eine „große Herausforderung an das Management des Stromnetzes in Europa dar“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Unternehmen 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW.

Bei sehr sonnigem Wetter gehe in der ersten Hälfte der Sonnenfinsternis die PV-Einspeisung in Deutschland um rund 12 Gigawatt zurück und steige in der zweiten Hälfte der Sonnenfinsternis, wenn die Sonne aufgrund der Mittagszeit noch höher steht, um etwa 19 Gigawatt an. Dies entspricht immerhin der Leistung von rund 19 Großkraftwerken. „Die Herausforderung für die Übertragungsnetzbetreiber besteht darin, dass der an der Strombörse vermarktete PV-Strom während dieser beiden Phasen durch viele flexible Erzeugungsanlagen vollständig ausgeglichen werden muss“, so die Unternehmen.

Seit Monaten treffe man entsprechende Vorkehrungen in Zusammenarbeit mit der Bundesnetzagentur und den europäischen Partnern. „Die Organisation dieses Ereignisses im weltweit größten Verbundnetz ist eine beispiellose Herausforderung für die europäischen Übertragungsnetzbetreiber“, sagte der Verband der Europäischen Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E).

Zuletzt gab es eine so ausgeprägte Sonnenfinsternis 1999 und 2003. Der Unterschied zu den vorhergegangenen Ereignissen dieser Art ist, dass beispielsweise 199 die Solarenergie nur etwa 0,1 Prozent der ganzen in Europa produzierten, Erneuerbaren Energie ausmachte. Mittlerweile sind es 10,5 Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Erbe aufteilen: So sichern Sie den Verbleib Ihres Partners im gemeinsamen Haus
19.07.2025

Sind Sie wiederverheiratet und haben Kinder aus früheren Beziehungen? Dann ist besondere Vorsicht geboten, wenn es darum geht, Ihr Erbe...

DWN
Finanzen
Finanzen Unser neues Magazin ist da: Kapital und Kontrolle – wem gehört Deutschland?
19.07.2025

Deutschland ist reich – doch nicht alle profitieren. Kapital, Einfluss und Eigentum konzentrieren sich zunehmend. Wer bestimmt wirklich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung: Wann Verspätungszuschläge unzulässig sind
19.07.2025

Viele Steuerzahler ärgern sich über Verspätungszuschläge, wenn sie ihre Steuererklärung zu spät abgeben. Doch nicht immer ist die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...