Technologie

Musik-Streaming überholt erstmals CD-Verkäufe

2014 überstiegen die Umsätze aus Streaming-Diensten wie Spotify erstmals die der CD-Verkäufe und nähern sich den Einnahmen aus Musik-Downloads. Die Verteilung der Einnahmen hat ein Streit zwischen Künstlern und Anbietern entfacht.
19.03.2015 11:49
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Streaming Industrie entwickelt sich zu der Haupteinnahmequelle der Musikindustrie. Erstmals überstiegen die Umsätze aus den Streaming-Diensten wie Spotify die Verkäufe von CDs.

Damit sind sie auf Platz zwei der Umsatzquellen nach digitalen Musikdownloads. Die Einnahmen aus Streaming-Diensten wie Spotify und Streaming-Radio-Diensten betrugen 1.87 Milliarden Dollar, das sind 29 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Damit macht Streaming inzwischen 27 Prozent der gesamten Einnahmen in der Musik-Industrie aus.

Seit einem Jahrzehnt waren Downloads die digitale Haupt-Einnahmequelle, seit 2012 gehen die zahlen jedoch zurück. 2014 gingen sie um 8,7 Prozent zurück und machen nunmehr noch  37 Prozent aller Einnahmen aus.

Wie der Bundesverband der Musikindustrie mitteilte, hat sich auch in Deutschland im vergangenen Jahr der Umsatz und die Nutzung von Streaming-Diensten von 30 Millionen Euro 2013 auf nahezu 60 Millionen verdoppelt.

„Die Musikindustrie macht weiterhin eine erstaunliche Transformation durch“, zitiert die Financial Times Cary Sherman, Chefin des US-Musikverbands RIAA. „Plattenfirmen sind jetzt digitalen Musikfirmen und verdienen mehr als zwei Drittel ihrer Einnahmen aus einer Vielzahl digitaler Formate.“

Das Wachstum des Streamings hat demnach einen neuen Machtkampf ausgelöst zwischen den Schöpfern der Musik und den Unternehmen, die sie verteilen. Eine der meistgekauften Musikerinnen derzeit, die US-Sängerin Taylor Swift, zog ihre Musik Ende letzten Jahres nach einem Streit von Spotify ab. Der Dienst verwende ihre Dienstleistung kostenlos, um zahlende Nutzer zu gewinnen.

Einer aktuellen Studie aus Frankreich zufolge landen pro Abonnement zu 9,99 pro Monat lediglich 68 Cent bei den Künstlern. Der Hauptanteil, nämlich 73 Prozent gehe demnach an die Labels, so ein Bericht des Fachmagazins Musicbusiness worldwide.

Jene Musiklabels wie Universal jedoch drängen Spotify ebenfalls,  seine Gratis-Version zu ändern. Es sei zu großzügig, Musik kostenlos anzubieten und nur über Werbespots zu finanzieren, zudem werden dadurch längst nicht genügend Nutzer als zahlende Abonnenten gewonnen. Spotify beharrt unterdessen darauf, dass der kostenlose Service ein wesentliches und notwendiges Marketing-Instrument sei.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Wie der Dollar seinen Thron verliert – Das Ende einer Ära hat begonnen
22.04.2025

Die Weltordnung bröckelt – auch auf den Währungsmärkten. Der Dollar, lange Zeit unangefochtener „König“ unter den...

DWN
Panorama
Panorama Einbruchschutz: So sichern Sie Ihr Zuhause wirksam
22.04.2025

Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland steigt wieder, bleibt aber unter dem Vor-Pandemie-Niveau. Die meisten Täter geben nach...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold erreicht erstmals 3.500 Dollar
22.04.2025

Ein turbulenter Präsident, ein unter Druck stehender Notenbankchef – und Anleger, die das Vertrauen verlieren. Während Donald Trump...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Attacke auf Fed: Wenn Trump Powell unter Druck setzt, drohen wirtschaftliche Turbulenzen
22.04.2025

Am Gründonnerstag senkte die Europäische Zentralbank (EZB) erneut die Leitzinsen – ein Schritt, der unter normalen Umständen das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA: Höchste Zahl an Firmeninsolvenzen seit der Finanzkrise
22.04.2025

Zinsdruck, Konsumflaute, Strukturprobleme: Immer mehr US-Unternehmen gehen pleite – ein wirtschaftlicher Selbstreinigungsprozess mit...

DWN
Politik
Politik Friedensgespräche in Sicht? Putin macht Ukraine Angebot
22.04.2025

Nach dem Oster-Waffenstillstand fordert der Kreml direkte Gespräche mit Kiew – ein diplomatisches Tauziehen beginnt.

DWN
Panorama
Panorama Papst Franziskus aufgebahrt: Vatikan nimmt Abschied
22.04.2025

Der Tod von Papst Franziskus markiert das Ende einer Ära im Vatikan. Während in der Kapelle seiner Residenz bereits der Abschied beginnt,...

DWN
Panorama
Panorama Mehr Druck auf Hegseth nach neuen Chat-Enthüllungen
22.04.2025

Die neue Chat-Affäre um US-Verteidigungsminister Pete Hegseth spitzt sich weiter zu, die Kritik wächst. Das Weiße Haus betont jedoch,...