Wirtschaft

Tanker-Kolonnen im Persischen Golf: Warten auf höheren Öl-Preis

Am Persischen Golf müssen Schiffe wochenlang darauf warten, bevor sie irakisches Öl verladen und anschließend verfrachten dürfen. Ist das Öl erst verladen, wird es auf hoher See gelagert. Die Öl-Konzerne halten die Ladungen somit zurück, um den Ölpreis-Verfall zu stoppen.
05.04.2015 00:06
Lesezeit: 1 min

22 der größten Tanker der Ölbranche warten darauf, Rohöl in Basra am Persischen Golf zu verladen und anschließend in die Welt zu verfrachten. Der Tagessatz eines Supertankers, der Öl aus dem Nahen Osten nach Japan transportiert, stieg am Donnerstag auf 51.042 Dollar. Das geht aus Zahlen des Baltic Dry Index hervor, der der wichtigste Seehandels-Indikator der Welt ist.

Die Versorgung der Welt mit irakischem Öl per Seeweg wird in den kommenden Jahren rasant ansteigen. Die Öl-Tanker, die den Golf von Basra vergangene Woche verlassen haben, hatten durchschnittlich 16 Tage auf ihre Ladungen gewartet, berichtet Bloomberg. Normalerweise beträgt die Aufenthaltsdauer in Basra zehn Tage, sagt Odysseus Valatsas der für das Chartern zuständige Manager von Dynacom Tankers Management Ltd. in Griechenland. Valatsas ist der Ansicht, dass dieser Umstand Auswirkungen auf den Markt haben werde.

Zusätzlich bringt das weltweite Überangebot an billigem Öl die Konzerne der Branche auf ungewöhnliche Ideen: In der Hoffnung auf künftig wieder anziehende Preise, mieten sie Super-Tanker an, um das Öl erst einmal auf hoher See zu lagern, berichtet das Wall Street Journal. Sie spekulieren darauf, dass das Öl-Angebot knapper wird und es zu einem Ölpreis-Anstieg kommt.

Die Rohölexporte des Irak sprangen im vergangenen Monat um 15 Prozent auf 2,98 Millionen Barrel pro Tag. Das sei nach Angaben des Sprechers des irakischen Öl-Ministeriums, Asim Jihad, der höchste Wert seit 35 Jahren.

Der Irak wird seine Rohölproduktions-Kapazität bis zum Jahr 2020 auf 4,7 Millionen Barrel pro Tag erhöhen, berichtet die Internationale Energieagentur. Im vergangenen Jahr lag die tägliche Produktions-Kapazität bei 3,7 Millionen Barrel pro Tag.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gold im Höhenrausch: Wenn Trump das Gold sieht, wird es gefährlich
25.04.2025

Der Goldpreis steht kurz davor, einen historischen Rekord nicht nur zu brechen, sondern ihn regelrecht zu pulverisieren. Die Feinunze Gold...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Autoindustrie unter Druck: Zollkrieg sorgt für höhere Preise und verschärften Wettbewerb
25.04.2025

Der Zollkrieg zwischen den USA und Europa könnte die Auto-Preise in den USA steigen lassen und den Wettbewerb in Europa verschärfen....

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen der Deutschen auf Rekordhoch – aber die Ungleichheit wächst mit
25.04.2025

Private Haushalte in Deutschland verfügen so viel Geld wie nie zuvor – doch profitieren längst nicht alle gleichermaßen vom...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland am Wendepunkt: Wirtschaftsmodell zerbricht, Polen rückt vor
25.04.2025

Deutschlands Wirtschaftsmaschinerie galt jahrzehntelang als unaufhaltsam. Doch wie Dr. Krzysztof Mazur im Gespräch mit Polityka...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China im Handelskrieg: Regierung bereitet sich auf das Schlimmste vor
25.04.2025

Chinas Führung bereitet sich inmitten des eskalierenden Handelskonflikts mit den USA auf mögliche Härtefälle vor. In einer Sitzung des...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pharmazeutische Abwanderung: Wie Europa seine Innovationskraft verloren hat – und sie zurückgewinnen kann
25.04.2025

Europas einst führende Rolle in der Pharmaforschung schwindet – während andere Regionen aufholen, drohen Abhängigkeit und...

DWN
Politik
Politik Trump deutet historischen Kompromiss an: Russland will Ukraine nicht vollständig besetzen
25.04.2025

Moskau signalisiert Rückzugsbereitschaft – wenn der Westen zentrale Forderungen erfüllt.

DWN
Finanzen
Finanzen Sozialleistungen belasten Haushalt: Staatsquote steigt erneut
25.04.2025

Höhere Ausgaben des Staates für Sozialleistungen wie Renten, Pflege- und Bürgergeld haben den Anteil der Staatsausgaben im Verhältnis...