Politik

EZB hat im März Anleihen für 52,5 Milliarden Euro gekauft

Die EZB hat in den ersten vier Wochen ihres Staatsanleihen-Kaufprogramms für 52,5 Milliarden Euro Schuldtitel gekauft. Pro Monat sieht die Geldschwemme Käufe von rund 60 Milliarden Euro vor. Zentralbank-Chef Mario Draghi will mit dem Schritt nach dem Vorbild der US-Notenbank Fed die Kreditvergabe der Banken beflügeln. Investoren bezweifeln, dass dieser Plan aufgeht.
09.04.2015 01:16
Lesezeit: 1 min

Im ersten Monat ihres breit angelegten Kaufprogramms von Anleihen hat die EZB die Märkte wie geplant mit Milliarden geflutet. Bis zum 3. April habe das Kaufvolumen von öffentlichen Anleihen bei insgesamt 52,52 Milliarden Euro gelegen, teilte die Notenbank am Dienstag in Frankfurt mit. Das Programm läuft seit dem 9. März.

Zudem stieg das Volumen gekaufter Pfandbriefe (Covered Bonds) auf 64,67 Milliarden Euro sowie von forderungsbesicherten Wertpapieren (ABS) auf 4,89 Milliarden Euro. Diese Käufe laufen schon länger. Sie sind aber Teil der EZB-Ankündigung, im Kampf gegen Mini-Inflation und Konjunkturschwäche bis mindestens September 2016 monatlich Wertpapiere im Umfang von 60 Milliarden Euro zu erwerben.

Investoren zweifeln, dass sich überhaupt genug Verkäufer finden werden, damit Draghi seine Milliarden in den Markt pressen kann: Banken, die hauptsächlich kurzfristige Anleihen kaufen, verwenden Staatsschulden als Liquiditätspuffer. Ein Verkauf an die EZB würde sie zwingen, in andere Anlageformen zu investieren. Doch die Aufsichtsbehörden bestehen auf Sicherheiten, und diese bestehen wiederum im Bonds-Bestand. Für Liquiditätspuffer sind Staatsanleihen von entscheidender Bedeutung. Denn bei Staatsanleihen müssen Banken kein wertvolles Eigenkapital vorhalten, was bei alternativen Anlagen aber nötig wäre. Alternativ müssen die Banken und andere Fonds-Manager wie Pensionsfonds oder Versicherer beim Verkauf ihrer Bonds an die EZB mit einem Strafzins von 0,2 Prozent rechnen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verhandeln lernen: Mit Strategie zum Erfolg – jeder kann es mit den richtigen Methoden
08.08.2025

Erfolgreich verhandeln kann jeder – mit den richtigen Methoden. Erfahren Sie, wie Sie mit Strategie, Künstlicher Intelligenz und...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis bleibt stabil: USA verhängen Zölle auf Goldimporte – Schweiz im Fokus
08.08.2025

US-Zölle auf Goldimporte versetzen den Markt in Aufruhr. Besonders die Schweiz könnte hart getroffen werden. Während der Goldpreis kaum...

DWN
Finanzen
Finanzen Bechtle-Aktie hebt ab: Starker Quartalsverlauf beflügelt Anleger
08.08.2025

Die Bechtle-Aktie überrascht Anleger im Börsenhandel am Freitag mit einem kräftigen Kurssprung. Nach Monaten der Flaute deutet vieles...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo: Auftragsmangel hemmt deutsche Wirtschaft weiterhin
08.08.2025

Das Ifo-Institut meldet: Der Auftragsmangel bleibt eine Bremse für die deutsche Wirtschaft. Trotz vereinzelter Lichtblicke in einigen...

DWN
Finanzen
Finanzen Novo Nordisk-Aktie: Ist der Krisenmodus vorbei? Neuer CEO Doustdar will Vertrauen zurückgewinnen
08.08.2025

Die Novo Nordisk-Aktie braucht neue Impulse, um Wachstum und Anlegervertrauen zurückzugewinnen. „Dass ich anders bin, ist die halbe...

DWN
Politik
Politik Stagnierendes Wirtschaftswachstum und gigantische Schulden: Wie realistisch ist die Finanzpolitik der Bundesregierung?
08.08.2025

Die Wirtschaft stagniert, der Arbeitsmarkt kollabiert. Doch die Bundesregierung gibt unermüdlich geliehenes Geld aus. Die...

DWN
Politik
Politik Trump gegen den diplomatischen Konsens: Treffen mit Putin rückt näher
08.08.2025

Donald Trump will mit Wladimir Putin über den Ukraine-Krieg verhandeln – ohne Selenskyj. Ein neuer geopolitischer Machtpoker beginnt....

DWN
Finanzen
Finanzen Crocs-Aktie stürzt ab trotz solider Quartalszahlen: Was wirklich hinter dem Kursrutsch steckt
08.08.2025

Die Crocs-Aktie hat am Donnerstag einen historischen Kurssturz erlitten, obwohl die aktuellen Quartalszahlen solide ausfallen. Und am...