Finanzen

Börse: Dax schließt leicht im Plus

Der Dax ist hypernervös: Auf Aussagen von Janet Yellen reagierten die US-Indizes geschockt und zogen den Dax am Ende wieder mit nach unten. Schwache US-Konjunkturdaten hievten den Euro nach oben, was insbesondere die Auto-Werte im Dax traf. Der Abverkauf der deutschen Bundesanleihe setzt sich ungebrochen fort - geht das in dem Tempo weiter, wird es sehr gefährlich für die Finanzmärkte.
06.05.2015 18:26
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das Rätselraten über die Entwicklung der US-Konjunktur hat auch am Mittwoch die Anleger an den europäischen Finanzmärkten auf Trab gehalten. Zwar griffen viele Investoren dank erfreulicher Firmenbilanzen bei ausgewählten Aktien wieder zu. Doch mit enttäuschenden Daten vom privaten US-Arbeitsmarkt kehrte die Unsicherheit an den Markt zurück. Nach turbulentem Auf und Ab schloss der Dax mit 11.350,15 Zählern 0,2 Prozent höher. Auch der EuroStoxx50 fuhr Achterbahn und beendete den Handel mit 3558,03 Punkten 0,3 Prozent im Plus.

Belastend wirkte sich zeitweise der starke Anstieg des Euro um gut eineinhalb US-Cent auf ein Zwei-Monats-Hoch von 1,1367 Dollar aus. Auslöser dafür waren enttäuschende Arbeitsmarktdaten vom privaten US-Dienstleister ADP, dem zufolge im April in der US-Privatwirtschaft nur 169.000 Stellen neu geschaffen worden waren. Analysten hatten mit einem Zuwachs von 200.000 Jobs gerechnet. Damit stiegen die Zweifel an der Robustheit der wirtschaftlichen Entwicklung in den USA, stellte Helaba-Analyst Ralf Umlauf fest. „Zinserhöhungserwartungen werden so nicht forciert.“ Anleger bauten daher ihre Dollar-Positionen ab, was dem Euro sein Comeback bescherte.

Die US-Notenbank Fed macht ihre Geldpolitik vor allem von der Lage am Arbeitsmarkt abhängig. Mit Spannung warten die Märkte nun auf den am Freitag anstehenden amtlichen Bericht vom Arbeitsmarkt. An der Wall Street notierten Dow-Jones - und S&P500 zum Handelsschluss in Europa je etwa 0,3 Prozent niedriger.

Am Anleihemarkt gerieten die Kurse der Staatspapiere erneut ins Taumeln. Der Bund-Future brach in der Spitze um bis zu 97 Ticks auf 153,88 Punkte ein. Im Gegenzug stieg die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe, auf den der Terminkontrakt beruht, auf ein Fünf-Monats-Hoch von 0,595 Prozent. Noch im April hatte die Verzinsung zeitweise bei nur noch 0,05 Prozent gelegen. Börsianer blieben gelassen: Der Ausverkauf sei eine gesunde Korrektur auf den Nachfrageboom der letzten Monate, erklärten sie.

Aktienstrategen zeigten dagegen Nerven: Der Dax sei als angeschlagen zu bezeichnen, erklärte Analyst Jens Klatt vom Brokerhaus FXCM. „Ein Test der 11.000er Marke ist weiter auf dem Tisch.“ Nicht zuletzt die Abwertung des Euro hatte schließlich den Dax im April noch auf ein Allzeithoch von 12.390 Punkte gehievt - zum Jahreswechsel ein Anstieg von über 25 Prozent. Die Unsicherheit komme nicht nur von der US-Wirtschaft, führt Klatt weiter aus. Auch die am Donnerstag anstehenden britischen Unterhauswahlen sorgten für Nervosität.

Bei den Einzelwerten waren am Tag der Hauptversammlung im Dax Allianz gefragt, die um 2,4 Prozent zulegten und damit die Dax-Favoriten-Liste anführten. Nach einer Reihe positiver Analystenkommentare zogen Infineon um 2,1 Prozent an. Der Chipkonzern hatte am Vortag einen Anstieg der operativen Rendite im laufenden Jahr in Aussicht gestellt.

Nicht überzeugen konnte die französische Societe Generale, deren Aktien in Paris um 2,3 Prozent fielen. Zwar verdiente die Großbank im ersten Quartal deutlich mehr, kämpft aber weiter mit Problemen in Russland.

Der Online-Babyausstatter Windeln.de erlebte ein ernüchterndes Börsendebüt. Der erste Kurs für die Aktien lag schon mit 18,00 Euro unter dem Ausgabepreis von 18,50 Euro. Danach ging es mit der Aktie weiter abwärts bis auf einen Schlusskurs von 14,95 Euro.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 und die Illusion von sicheren, langfristigen Renditen
18.04.2025

Der amerikanische Aktienmarkt befindet sich in turbulenten Zeiten. Angesichts der unvorhersehbaren Handelspolitik von Präsident Donald...

DWN
Finanzen
Finanzen Wertvoller Schmuck im Fokus: So sichern Sie Ihre teuren Schmuckstücke ab
18.04.2025

Die Absicherung wertvoller Schmuckstücke wird immer wichtiger – Hausrat reicht oft nicht aus. Experten raten zu gezieltem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen in Dänemark: Wie Sie mit etwas Hygge ein Haus günstig kaufen können
18.04.2025

Nachdem es 2023 und 2024 in Deutschland zum ersten Mal seit 2013 spürbare Wertverluste auf dem Immobilienmarkt gab, kündigten Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA: Staatsverschuldung erreicht 36,6 Billionen Dollar – wer sind die Gläubiger?
18.04.2025

Die Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten hat mit 36,6 Billionen Dollar einen neuen Höchststand erreicht und wächst in den letzten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Online-Handel unter Druck: Steigende Erwartungen, weniger Spielraum für Fehler
18.04.2025

Der digitale Handel erlebt 2025 einen Wendepunkt: Kunden erwarten Perfektion, während lokale Anbieter ums Überleben im globalen...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona: Aufwärtstrend bei Amateurmusik - Deutsche musizieren wieder
18.04.2025

Den Flohwalzer klimpern, ein Liebeslied singen, auf der Gitarre schrammeln – Hobbymusik hat viele Facetten. Doch wie viele Menschen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Blick aus China: Die USA haben an Bedeutung verloren, Zölle beeinträchtigen die Lieferketten nicht
18.04.2025

Die Bedeutung des US-Marktes für China habe in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen und mache heute nur noch 14 Prozent der...