Technologie

Unhackbar: Quanten-Verschlüsselung für Kreditkarten

Lesezeit: 1 min
07.05.2015 11:55
Ein neues Sicherheitssystem für Kreditkarten nutzt die Quantenphysik, um die Karten unhackbar zu machen. Eingeschmolzene Nanopartikel in der Karte bilden ein zufälliges Muster, das Magnetstreifen oder Mikro-Chips ersetzt. Diese zu kopieren würde einen nahezu unendlichen Zeitraum erfordern.
Unhackbar: Quanten-Verschlüsselung für Kreditkarten

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Ein Team von Wissenschaftlern aus den Niederlanden hat ein Sicherheitssystem für Kreditkarten und Pässe entwickelt, welches die Macht der Quantenphysik nutzt, um die Karten unhackbar zu machen. Die so genannte Quanten-Sichere-Authentifizierung (QSA), verwendet einen Streifen aus Nanopartikeln, der die Karte praktisch – und quantenphysikalisch - unmöglich zu hacken machen würde.

Kreditkarten, die Magnetstreifen verwenden - oder sogar eingebettete Chips – lassen sich relativ leicht für betrügerische Zwecke missbrauchen. Sobald ein Hacker auf die in der Karte gespeicherten Informationen Zugriff erhält, kann er diese kopieren oder manipulieren. Der auf dem Frage-und-Antwort-Prinzip basierende Authentifizierungsprozess in den bestehenden Systemen ist grundlegend anfällig.

Mit dem Quantensicherheitssystem wird der Nanopartikel-Streifen mit einem Laser in einer solchen Weise verteilt, dass ein einzigartiges zufälliges Muster entsteht, das unmöglich zu knacken ist. Das kommt daher, weil das System die Eigenschaften von Licht im Quantenzustand nutzt, in dem Photonen an mehreren Stellen gleichzeitig existieren können. Das einmalige Ereignis, wodurch das Muster erstellt wurde, kann niemals vervielfältigt oder beobachtet werden.

„Es wäre, als ließe man 10 Bowling-Kugeln auf den Boden fallen und es entstünden 200 separate Aufprälle", so der Autor der Studie Pepijn Pinkse der Universität Twente im zugehörigen Bericht im Fachmagazin OSA. „Es ist unmöglich, das Aufprall-Muster herauszufinden, indem man die 10 Bowlingkugeln aufsammelt.“ Zudem könnte das QSA System relativ schnell in eine der vorhandenen Karten-Technologien umgesetzt werden.

Ein umstrittener russische Forscher meldet nun die Entwicklung einer solchen Zahlungskarte, bei der alle sensiblen Informationen mittels Nano-Teilchen direkt in den Kunststoff eingelassen sind, so dass keine Magnetstreifen, Chips oder sonstige Komponenten zur Kodierung elektronischer Informationen mehr nötig sind.

Wie Reuters berichtet, werden bei der Herstellung der neuen Karte die Quanten-Nanoteilchen direkt dem Kunsstoff beigemischt, das Energie und Strahlung im sichtbaren Spektrum aufnehmen kann. Beim Schmelzen der Kunststoffmasse werden diese Quanten-Punkte in der Flüssigkeit auf zufällige und daher nicht reproduzierbare Art und Weise verteilt. Nach der Produktion der neuen Karte werden die räumlichen Koordinaten aller Punkte registriert und auf einem sicheren Server gespeichert. Beim Scannen der Karte wird ihr geometrisches Muster mit dem auf dem Server gespeicherten Muster verglichen und die Karte auf diese Weise authentifiziert.

Selbst mit aktuellen Rasterkraftmikroskopen würde das Kopieren der Menge an Quanten-Punkten, die auf eine einzige Karte passt, einen unbegrenzten, nahezu unendlichen Zeitraum erfordern. Ein funktionsfähiger Prototyp inklusive eines Lesegeräts und einer Computer-Verarbeitungseinheit wurde nach Angaben des Forschers bereits erstellt, allerdings ist die Glaubwürdigkeit des russischen Wissenschaftlers mit Namen Viktor Petrik in der Wissenschaftsgemeinde umstritten.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...