Das QE-Programm der EZB sorgt für Unruhen auf dem Anleihen-Markt. Zudem kündigte die EZB am Dienstag an, das Tempo für die Anleihekäufe in den nächsten zwei Monaten sogar noch zu erhöhen. So soll das durchschnittliche Volumen von monatlich 60 Milliarden Euro auch im Hochsommer gehalten werden, wenn die Umsätze am Markt in den Monaten Juli und August eher dünn sind.
Die Ankündigung sorgte dafür, dass der Euro Bund Future, ein auf der zehnjährigen Bundesanleihe basierender Terminkontrakt, am Dienstag sprunghaft anstieg. Durch die angespannte Situation am Markt – und die verringerte Liquidität – wirken sich einzelne Kontrakte viel stärker auf den Bund-Future aus. Durch diese starken Bewegungen, die durch weniger Kontrakte als bislang gesetzt werden, verlieren die zehnjährigen Bunds zunehmend die Funktion als sichere, leicht kalkulierbare Anlage.
Die Aussicht auf verstärkte Anleihekäufe in den kommenden Wochen sorgte auch für einen Einbruch des Euro: Binnen Minuten verlor er mehr als einen US-Cent und kam auf 1,1197 Dollar. Der Bund-Future stieg im Gegenzug um bis zu 126 Ticks auf 154,77 Punkte. Somit hat der Bund-Future nicht mehr viel Luft nach oben: die Grenze liegt bei 160 Punkten. Danach wäre die Rendite negativ.