Einen einfachen Sprachbefehl geben und ein System antwortet adäquat und logisch auf die Anfrage – künstliche Intelligenz fasziniert die Menschheit seit vielen Jahren. Bisher sind Forscher noch weit entfernt von brauchbaren Lösungen, aber es wird auf Hochtouren daran gearbeitet. Firmen wie Google und Microsoft haben bereits Forschungsteams am Werk. Facebook ist jetzt auch in Paris mit von der Partie, berichtet das Magazin wired.
Ein Experten dafür wurde schon gefunden: Yann LeCun. Er arbeitet für das soziale Netzwerk. Geboren und aufgewachsen in Paris ist der 55-jährige Informatiker auf die Forschung im Rahmen der Künstlichen Intelligenz spezialisiert. Nach seinen Aussagen will das soziale Netzwerk auf die Ressourcen von europäischen Wissenschaftler zurückgreifen.
„Wir planen einen offenen Austausch mit den KI-Forschungen in Frankreich und der EU aufzubauen und dort zu investieren“, dies schreibt der noch in den USA arbeitende Forscher in seinem Blog. Er arbeitet bereits seit den 80er Jahren im Bereich der KI-Forschung und hat sich in den vergangen Jahren einen Namen erarbeitet.
Yann LeCun hat sich auf den Forschungsbereich der neuronalen Netze spezialisiert, meldet der Business Insider. Diese stellen das Gehirn eines Computers dar. Eine Reihe von Computerchips wird miteinander kombiniert und legt die Grundlage für die benötigte Leistung. Denn so komplex wie unser Gehirn, so komplex sind auch die Rechenvorgänge der KI.
Weltweit gibt es eine große Anzahl von Forschungszentren, die an Lösungen und Technologien für die Künstliche Intelligenz arbeiten. Facebook betreibt bisher zwei eigene Programme. Die neue Edition des sozialen Netzwerkes wird in Europa eröffnet, berichtet Newsroom. Für den Standort in der französischen Hauptstadt sind bereits neue Mitarbeiter angestellt. Facebook geht es in erster Linie darum, den eigenen Dienst zu optimieren. Welcher User hat welche Interessen und wer möchte was sehen oder eben nicht? Mithilfe eines selbständig entscheidenden Systems, kann die Nutzererfahrung verbessert und angepasst werden. Zu Anfang steht hier also die Datenanalyse.
In Zukunft soll es unter anderem möglich sein, Spam-Nachrichten oder Videos mit bedenklichen Inhalten besser zu filtern und zu eliminieren. Offensichtlich wird der Konzern ebenso in der Lage sein, Werbung gezielter anzuwenden.
Führende Firmen der Kommunikations- und Unterhaltungsbranchen greifen immer häufiger aus Spezialisten aus dem Feld der Künstlichen Intelligenz zurück. Google arbeitet seit Jahren mit der renommierten Oxford-Universität aus England zusammen. Auch hier spricht man von Verbesserungen für User.
Computer mit sehr viel Rechenpower analysieren Daten und erlernen Muster wie passende Handlungen. Bisher ist es zum Beispiel möglich, dass einem Facebook Nutzer bis zu 2.000 verschiedene Nachrichten über das Netzwerk angezeigt werden. Allein in Deutschland gibt es 28 Millionen aktive Accounts. Die Masse der zu verarbeitenden Daten ist riesig.
Facebook versteckt sich nicht in seinen Forschungslaboren. Daten werden für andere Firmen zur Verfügung gestellt. Dies natürlich nicht ohne Hintergedanken. Ein transparenter Umgang mit den Forschungsergebnissen soll Vertrauen bei den Usern schaffen, aber auch laut Forbes den eigenen Fortschritt beschleunigen. Die Angst der Öffentlichkeit vor den angeblich unkalkulierbaren Folgen der Technologien ist gleichwohl bekannt.
Es gibt kritischen Stimmen auf hohen Ebenen. Der weltberühmte und anerkannte Physiker Stephen Hawking sagt zum Thema: "Eine erfolgreiche Entwicklung kompletter Künstlicher Intelligenz könnte das Ende der Menschheit einläuten". Werden diese Ängste nicht aus den Köpfen der Menschen genommen, wird die Technologie sich nur schwer etablieren können.
Facebook möchte verhindern, dass Nutzer sich von dem sozialen Netzwerk abwenden, aus Angst vor der künstlichen Intelligenz. LeCun sagt, die Forschung stünde noch ganz am Anfang. Hier von einer Gefährdung für Menschen oder gar die Menschheit zu sprechen sei absolut fehl am Platz. Der Informatiker hat keine Bedenken, dass er mit seiner Forschung eine unkontrollierbare Technologie schafft.
Er spricht davon, dass die Forschung noch weit davon entfernt sei, eine KI mit grundlegender Intelligenz zu schaffen. Diese würde wahrscheinlich mit der Kapazität eines Primatengehirns arbeiten. Um eine Gefahr darzustellen, müssend die Programme entsprechend vom Menschen programmiert werden.
Bisher setzt Facebook bereits Programme ein, die Bilder analysieren und zuordnen können. Der nächste Schritt ist das erkennen und verstehen von Sprache. Dabei sollen nicht nur einzelne Worte gefiltert und analysiert werden, sonder komplette Sätze und Abschnitte. Skype hat mit einem Programm für Echtzeit-Sprachübersetzung bereits einen wichtigen Grundstein in diesem Feld gelegt.