Politik

Europas Basisdemokraten: Militäreinsatz gegen Flüchtlinge ist unmenschlich

Lesezeit: 1 min
28.06.2015 02:52
Bekannte europäische Basisdemokraten stellen sich gegen den Abschuss von Flüchtlings-Booten im Mittelmeer. Sie halten es für unterträglich, dass im Mittelmeer gezielt Boote mit Flüchtlingen abgeschossen werden. Noch werde darüber geschwiegen. Doch mit solchen Aktionen verrate die EU ihre Ideale.
Europas Basisdemokraten: Militäreinsatz gegen Flüchtlinge ist unmenschlich

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Bekannte europäische Basisdemokraten stellen sich gegen den Abschuss von Flüchtlings-Booten im Mittelmeer. Die Chefin der Europeans United for Democracy, Patricia McKenna, sagt, dass im Mittelmeer gezielt Boote mit Flüchtlingen abgeschossen werden. Doch darüber werde geschwiegen. Der dänische EU-Kritiker Lave K. Broch hingegen erinnert die Europäer daran, dass auch viele ihrer Ahnen einst Flüchtlinge gewesen seien. Der Umgang mit Flüchtlingen sei das Ergebnis einer Militarisierung der EU. 

Bei einer Veranstaltung der Europeans United for Democracy (EUD) am Samstag in Berlin, an der die EUD-Präsidentin Patricia McKenna, der Vize-Chef der dänischen Volksbewegung gegen die EU, Lave K. Broch, und dem ÖDP-Mitglied Hermann Striedl wurde das Flüchtlingsproblem behandelt. McKenna, Striedl und Broch sind allesamt EU-Kritiker. Alle drei betonten im Zuge der Veranstaltungen, dass anhand des Flüchtlingsproblems der wahre Charakter der EU deutlich werde. Dieser sei klar und deutlich militaristisch und nicht humanistisch.

„Jeder weiß, dass im Mittelmeer die EU nicht irgendwelche leeren Schlepper-Boote abschießen lässt, sondern Flüchtlings-Boote mit Flüchtlingen“, so McKenna. Das sei der Gipfel der Unmenschlichkeit. Striedl sagte, dass die Militäreinsätze gegen Flüchtlings-Boote nicht nur unmenschlich, sondern auch idiotisch seien. „Denken wir es doch mal andersherum. Wenn ich ein deutscher Flüchtling wäre, dessen Familie vom Hungertod bedroht ist, würde ich notfalls auch von der spanischen Küste über die Straße von Gibraltar schwimmen, um in ein Land zu gelangen, wo ich arbeiten kann, um meine Familie in meiner Heimat zu versorgen.“

Broch sagte: „Uns beunruhigt vor allem die Gleichgültigkeit der EU-Politiker. Schauen sie, mein Großvater und ein weiterer sind während des Zweiten Weltkriegs von Dänemark nach Schweden geflohen und hatten dort einen Flüchtlingsstatus. Viele unserer Familien in Europa haben in unserer Verwandtschaft Flüchtlinge gehabt. Die Aktionen gegen Flüchtlinge im Mittelmeer sind das Ergebnis einer Militarisierung der EU.“

Die Gesprächsteilnehmer waren sich alle einig darüber, dass es beim Umgang mit der Flüchtlingsfrage um maximale Menschlichkeit gehen muss. Doch daran hätte die EU kein Interesse.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...