Finanzen

Börse: Dax schließt 0,7 Prozent im Minus

Lesezeit: 2 min
02.07.2015 18:01
Die Anleger haben vor der Volksabstimmung in Griechenland europäische Aktien gemieden. Der Dax schloss mit einem Minus von 0,7 Prozent bei 11.099,35 Punkten. Der EuroStoxx50 verlor ein Prozent auf 3.462,03 Zähler.
Börse: Dax schließt 0,7 Prozent im Minus

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Wenige Tage vor der Volksabstimmung über den wirtschaftlichen Kurs Griechenlands haben die Anleger europäische Aktien nur mit spitzen Fingern angefasst. Der Dax verabschiedete sich mit einem Minus von 0,7 Prozent bei 11.099,35 Punkten in den Feierabend. Der EuroStoxx50 verlor ein Prozent auf 3.462,03 Zähler.

„Niemand will vom Ausgang des Referendums auf dem falschen Fuß erwischt werden“, sagte ein Börsianer. „Da am Freitag zudem die Wall Street geschlossen bleibt, ziehen sich einige Anleger bereits heute zurück.“

Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem erklärte die Abstimmung am Sonntag zur Schicksalswahl. Ein „Nein“ stelle die Mitgliedschaft Griechenlands in der Euro-Zone in Frage. Nach monatelangem Ringen waren vergangene Woche die Verhandlungen über weitere Hilfen für den hoch verschuldeten Mittelmeer-Anrainer geplatzt. Daraufhin konnte dieser als erster westlicher Staat überhaupt eine Rate an der Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht zahlen.

Von europäischen Staatsanleihen trennten sich einige Investoren ebenfalls. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen Titel aus Italien und Spanien auf 2,326 beziehungsweise 2,319 Prozent. Der Bund-Future, der auf der zehnjährigen Bundesanleihe basiert, rutschte um 46 Ticks auf 151,10 Punkte ab.

Am Devisenmarkt drängten die schwächer als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten die Griechenland-Krise in den Hintergrund. Im Juli wurden außerhalb der US-Landwirtschaft 223.000 neue Jobs geschaffen. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Plus von 230.000 gerechnet.

Enttäuschend seien zudem die stagnierenden Stundenlöhne, sagte Jens Klatt, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses FXCM in Deutschland. „Besonders letztere zeigen, dass der US-Arbeitsmarkt weiterhin keineswegs rund läuft.“ Damit sinke der Druck auf die US-Notenbank Fed, noch im laufenden Jahr die Zinsen anzuheben. Bislang gilt bei Börsianern September als wahrscheinlichster Zeitpunkt für die lange erwartet Zinserhöhung. Der Euro verteuerte sich als Reaktion auf die US-Daten um etwa einen halben US-Cent auf 1,1095 Dollar.

Unter den deutschen Aktienwerten erwärmten sich Anleger vor allem für die Versorger. „Das Schreckgespenst der Klimaabgabe ist vom Tisch und die Belastungen durch den Alternativvorschlag erträglich“, urteilte DZ-Bank-Analyst Werner Eisenmann. Daraufhin stiegen die Titel des kohlelastigen Versorgers RWE um fünf Prozent auf 20,30 Euro. Das ist der größte Tagesgewinn seit etwa eineinhalb Jahren. Konkurrent E.ON rückte 1,5 Prozent vor.

An der Stockholmer Börse verbuchten Electrolux mit einem Minus von gut elf Prozent den größten Kurssturz seit vier Jahren. Wegen Bedenken der US-Wettbewerbshüter steht die 3,3 Milliarden Dollar schwere Übernahme der Hausgeräte-Sparte des US-Industriekonzerns General Electric durch die schwedische AEG-Mutter auf der Kippe.

In den USA elektrisierten die Absatzzahlen von Tesla die Anleger. Der Elektroauto-Anbieter verkaufte im zweiten Quartal 11.507 Model S-Fahrzeuge. Damit seien in diesem Zeitraum so viel Wagen abgesetzt worden wie nie zuvor in der Unternehmensgeschichte. Tesla-Titel stiegen um bis zu fünf Prozent.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...