Die Aktienmärkte in Fernost haben sich am Donnerstag nach den Einbrüchen der Vortage in China wieder erholt. In der Volksrepublik wurde der Ausverkauf zunächst gestoppt, was auch den Börsen in anderen asiatischen Ländern half. "Wir erleben heute einige positive Zeichen, aber wir sind weit von einem Sieg für die Retter entfernt", sagte Analyst Du Changchun vom Finanzdienstleister Northeast Securities in Shanghai. Zuletzt griffen die Aufsichtsbehörden in China zu drastischen Maßnahmen. So dürfen Großanleger mit Beteiligungen von mehr als fünf Prozent ihre Aktien für sechs Monate nicht auf den Markt werfen.
In Japan stieg der Nikkei-Index um 0,6 Prozent auf 19.855 Punkte. Damit erholte sich der Leitindex wieder deutlich. Zwischenzeitlich hatte der Nikkei 0,7 Prozent im Minus gelegen. Nach den vergangenen dramatischen Tagen in China gingen die Kurse nun in Shanghai auf Bergfahrt. Die Börse stieg um mehr als sechs Prozent. Der Index CSI 300 lag gut sieben Prozent im Plus. Dies sorgte in der Region für Entspannung: Der MSCI-Index für den Bereich Asien-Pazifik ohne Japan kletterte um rund zwei Prozent. In den vergangenen drei Wochen hatte der chinesische Aktienmarkt etwa 30 Prozent seines Wertes eingebüßt.
Ökonomen warnten trotzdem vor zu großer Zuversicht. "Viel Vermögen wurde in den vergangenen Tagen ausradiert. Die Menschen unterschätzen die Auswirkungen auf die Realwirtschaft", sagte der Derivatechef von JPMorgan in Tokio, Michiro Naito.
Bei den Einzelwerten in Japan standen die Papiere des Betreibers von Disneyland in Tokio, Oriental Land, im Fokus, die mehr als zwei Prozent nachgaben. Zuletzt hatte der Freizeitpark vor allem von den Besuchen chinesischer Touristen profitiert.
Am Devisenmarkt verteuerte sich der Euro etwas auf 1,1102 Dollar nach 1,1077 am Mittwochabend in New York. Die US-Währung wurde mit 121,41 Yen bewertet.