Finanzen

Baustoff-Riese HeidelbergCement kauft Italcementi

Der deutsche Baustoff-Konzern HeidelbergCement will seinen italienischen Rivalen Italcementi für 6,6 Milliarden Euro übernehmen. Italcementi ist weltweit in 22 Ländern tätig und ist neben Italien vor allem in den USA, Kanada, Frankreich tätig.
29.07.2015 16:08
Lesezeit: 1 min
Baustoff-Riese HeidelbergCement kauft Italcementi
Die Aktie des Baustoffkonzerns HeidelbergCement lag am Mittwochnachmittag bei 66,16 Euro. (Grafik: ariva.de)

Der deutsche Baustoffriese HeidelbergCement verteidigt mit der Übernahme des italienischen Marktführers Italcementi seine Position als größter Lieferant so genannter Zuschlagstoffe wie Sand und Kies. Die Baustoffkonzerne messen ihre Größe nicht am Umsatz, sondern an den Produktionskapazitäten der verschiedenen Sparten.

Die Übernahme soll einen Wert von 6,6 Milliarden Euro haben, berichtet FINANCE. HeidelbergCement meldet in einer Mitteilung, dass die Übernahme eine „einzigartige Chance“ sei, „das Wachstum des Unternehmens zu beschleunigen“. „Kein anderes Unternehmen der Branche ergänzt unser operatives Geschäft so gut wie Italcementi“, so Heidelberg-Cement-Chef Bernd Scheifele.

Italcementi ist weltweit in 22 Ländern tätig und verfügt nach Angaben von HeidelCement vor allem in Frankreich, Italien, den Vereinigten Staaten und in Kanada über eine starke Marktposition.

Nachfolgend ein Überblick zu den größten Fünf des von vielen kleinen Firmen geprägten Marktes:

Zement: LafargeHolcim ist Weltmarktführer mit einer Produktionskapazität von 390 Millionen Tonnen, gefolgt von HeidelbergCement/Italcementi künftig mit 200 Millionen Tonnen. Etwa die Hälfte davon erreicht die drittplatzierte Cemex aus Mexiko.

Zuschlagstoffe: Bei Sand, Kies und Split liegen die drei größten Konzerne nah beieinander. Heidelberg hat mit 275 Millionen Tonnen die Nase vorn, LafargeHolcim und die irische CRH liegen dicht dahinter mit zehn bis 15 Millionen Tonnen weniger Kapazität.

Fertigbeton: Auch hier ist die Spanne der Volumina nicht groß. HeidelbergCement wird mit 49 Millionen Tonnen die Nummer drei hinter Marktführer LafargeHolcim und der Cemex.

Regionale Schwerpunkte: Der neue Branchenriese LafargeHolcim ist in 90 Ländern vertreten und hat 115.000 Mitarbeiter. Auf dem Globus gibt es nur wenige Regionen, in denen die Frankoschweizer keine Zementwerke, Steinbrüche oder Betonwerke betreiben. Zu diesen blinden Flecken gehören Skandinavien, West- und Ostafrika sowie Südosteuropa.

HeidelbergCement wird zusammen mit Italcementi in mehr als 60 Ländern aktiv sein, vor allem auf der Nordhalbkugel von Amerika bis Asien. Mit den knapp 18.000 Italcementi-Beschäftigten wächst das Personal auf 63.000. Der mexikanische Anbieter Cemex hat seinen Schwerpunkt in Nord- und Südamerika, ist mit seinen 44.000 Arbeitnehmern aber auch in Nordeuropa präsent und liefert in mehr als 50 Ländern.

Der irische Konzern CRH fokussiert sich auf Nordamerika sowie West- und Nordeuropa. Baukunden finden ihn in 34 Ländern. Die Iren haben mit 76.000 Mitarbeitern verhältnismäßig viele Beschäftigte, da sie noch Service- und Spezialprodukte anbieten.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...