Politik

BMW-Chef bricht bei Pressekonferenz zusammen

Der neue BMW-Chef Harald Krüger ist bei einer Pressekonferenz auf der IAA zusammengebrochen. Sein Zustand sei stabil, sagen die Ärzte. Krüger führt den Konzern erst seit wenigen Monaten.
15.09.2015 09:56
Lesezeit: 1 min

Bei seiner ersten großen Automesse als neuer BMW -Chef ist Harald Krüger am Dienstag auf der IAA in Frankfurt wegen eines Schwächeanfalls zusammengebrochen. Der 49-Jährige, der seit Mai den Konzern führt, begann gerade die Präsentation der neuen Modelle der Münchner, als er ins Schwanken geriet und nach hinten stürzte. Er richtete sich sofort wieder auf und wurde, von zwei Sicherheitskräften gestützt, von der Bühne geführt. Hinter den Kulissen wurde er von einem Arzt behandelt. "Sein Zustand ist nicht Besorgnis erregend", sagte BMW-Kommunikationschef Maximilian Schöberl. Er begründete Krügers Zusammenbruch mit Kreislaufschwäche, Aufregung und den Strapazen mehrerer zuvor absolvierter Reisen. Alle Termine des Topmanagers auf der IAA wurden gestrichen.

Krüger fahre nach Hause und erhole sich dort, sagte Schöberl. Wie lange das dauere, "müssen die Ärzte entscheiden". Es gebe aber kein größeres gesundheitliches Problem, betonte der Sprecher. "Wir machen uns natürlich Sorgen", sagte BMW-Finanzchef Friedrich Eichiner, der für den Vorstandsvorsitzenden einsprang und seine Termine, etwa mit Journalisten aus aller Welt, übernahm. Er hoffe, dass Krüger den Vorfall "ohne gesundheitliche Probleme" überstehe. Die Pressekonferenz, auf der der BMW-Chef neue Modelle wie das Flaggschiff 7er vorstellen wollte, wurde nicht wiederholt. "Das ist nur eine Autoshow hier", sagte Eichiner. Die Gesundheit gehe vor.

BMW-Kommunikationschef Schöberl teilte mit, Krüger habe sich schon am Morgen nicht wohlgefühlt. "Ihm war es jedoch wichtig, für diesen Auftritt zur Verfügung zu stehen." Krüger war in seinen ersten Monaten als BMW-Chef nur einmal öffentlich aufgetreten, gab nur spärlich Interviews. Seine Präsentation und seine Äußerungen bei der größten Automesse der Welt wurden deshalb mit Spannung erwartet. Continental -Chef Elmar Degenhart äußerte Verständnis für Krüger: "Die Anspannung ist enorm, der Erwartungsdruck ist immens, insbesondere als CEO von einer Firma wie BMW und als Nachfolger von Reithofer." Der langjährige Vorstandschef Norbert Reithofer hatte die Münchner in den vergangenen Jahren von Rekord zu Rekord geführt und BMW eine neue Strategie als nachhaltiger Autobauer verpasst. Für Krüger liegt deshalb die Messlatte hoch.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Immobilien-Crowdfunding-Falle: Anleger warnt vor Reinvest24
02.08.2025

Ein Investor schlägt Alarm: Zinsen bleiben aus, Geld verschwindet, Auskünfte gibt es keine. Der Fall der Plattform Reinvest24 zeigt, wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fahrermangel in Europa: Fast die Hälfte der europäischen Lkw-Fahrer steht kurz vor der Pensionierung
02.08.2025

Europa droht eine stille Krise, die alle trifft: Hunderttausende Lkw-Fahrer gehen bald in Rente – doch kaum jemand will nachrücken....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chef des Superfonds Eifo zur chinesischen Windkraft-Offensive: „Ich bin besorgt“
02.08.2025

Chinas Windkraftkonzerne drängen mit Macht auf globale Märkte – und bedrohen nun auch Europas Energiewende. In Lateinamerika, Afrika...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gefahr für Trumps Zollpolitik: Klagen eingereicht – entscheidender Prozess hat begonnen
01.08.2025

Trumps Zollpolitik steht vor dem juristischen Kollaps: Fünf US-Firmen und zwölf Bundesstaaten klagen gegen die Sondervollmacht, auf deren...

DWN
Technologie
Technologie Huawei schockt die Konkurrenz: 3000-Kilometer-Batterie stellt alles Bisherige in den Schatten
01.08.2025

Huawei greift nach der Technologieführung im Batteriezeitalter: Mit 3000 Kilometern Reichweite und fünf Minuten Ladezeit droht der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zollroulette: Die Weltwirtschaft tanzt nach seiner Pfeife
01.08.2025

Donald Trump zündet die nächste Eskalationsstufe im globalen Wirtschaftskrieg – mit Zöllen, Chaos und Drohgebärden. Experten sprechen...

DWN
Politik
Politik Boomer-Soli: Rentensystem soll stabiler werden – und reiche Rentner sollen zahlen
01.08.2025

Reiche Rentner sollen künftig stärker zur Kasse gebeten werden – so die Idee eines "Boomer-Soli". Ein Vorschlag, der das Rentensystem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone: Industriestimmung hellt sich erneut auf
01.08.2025

Die Industrie der Eurozone sendet erste Hoffnungszeichen – doch es bleibt ein fragiles Bild. Während kleinere Länder überraschen,...