Politik

Brandgefährlich: Russen warten nicht auf die USA und greifen in Syrien ein

Russland hat offenbar damit begonnen, die syrische Luftwaffe gegen den IS zu unterstützen. Eine Koordination mit den USA ist offiziell nicht bekannt. Für die Zivilbevölkerung wird das verstärkte Bombardement verheerend sein. Auch die radikale Hisbollah freut sich über Waffen aus Russland. Dies könnte Israel in den Konflikt ziehen. Die Entwicklung ist brandgefährlich.
25.09.2015 23:53
Lesezeit: 1 min
Brandgefährlich: Russen warten nicht auf die USA und greifen in Syrien ein
Russische Kampfjets in Syrien. (Foto: DigitalGlobe)

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Russland hat offenbar ohne weitere Konsultationen mit den USA begonnen, die syrische Regierung im Krieg gegen den IS zu verstärken. Die von den Russen angekündigte diplomatische Offensive ist bisher ausgeblieben. Für die Zivilbevölkerung könnte verstärkte Bombardements verheerende Folgen haben. Es ist auch nicht auszuschließen, dass die sich die USA und Russland militärisch in die Quere kommen: Sowohl Moskau als auch Washington hatten vor möglichen Zwischenfällen gewarnt. Israels Premier Benjamin Netanjahu war nach Moskau gereist, um mit den Russen eine gemeinsame Linie zu finden. Seine Hauptwarnung galt der radikalen Hisbollah, die seit Jahren von Syrien aus Israel angreift.

Netanjahus Mission scheint nicht besonders erfolgreich gewesen zu sein: Denn ausgerechnet die Hisbollah jubelt nun über neue Waffen aus Russland.

Russland unterstützt die Regierungstruppen im syrischen Bürgerkrieg nach Angaben der Hisbollah mit hochmodernen Waffensystemen. Auch Kampfjets, Hubschrauber und Präzisionsraketen gehörten dazu, sagte Hassan Nasrallah, der Chef der libanesischen Schiiten-Miliz, die im Nachbarland Syrien auf der Seite von Präsident Baschar al-Assad gegen die Rebellen-Gruppen kämpft. Die US-Strategie im Kampf gegen die Islamisten-Miliz IS in Syrien sei gescheitert. Dies habe die verstärkte Hilfe Russlands nötig gemacht. Nur auf Luftangriffe und die Kampfausbildung sogenannter moderater Rebellen zu setzen, sei ein Fehler gewesen, sagte Nasrallah dem Fernsehsender der Hisbollah.

Russland schließt auch eine Beteiligung mit Bodentruppen nicht aus. Russland ist auch zu Luftschlägen gegen den IS bereit, wie die TASS berichtet. Bisher haben offenbar syrische Piloten russische Maschinen geflogen.

Angesichts der Bedrohung der gesamten Region durch die Miliz Islamischer Staat (IS) war zuletzt die Allianz der USA mit europäischen Staaten aufgebrochen. Auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier forderte eine Einbeziehung von Assad. Schließlich sprach sich sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel für Gespräche mit Assad aus, meldet Reuters.

Putin will mit US-Präsident Barack Obama am Rande der UN-Vollversammlung zusammentreffen. Die Entwicklung lässt den Schluss zu, dass Putin mit Obama aus einer Position der Stärke verhandeln will. Aus russischer Sicht ist die US-Militäraktion gescheitert. Das wegen der Ukraine-Krise vergiftete Klima zwischen Amerikanern und Russland hat dazu geführt, dass Putin dem Westen nicht über den Weg traut. Einige russische Angeordnete haben laut TASS gefordert, Russland solle die USA nur unterstützen, wenn zuvor die Sanktionen gegen Russland aufgehoben werden.

Al Assad Airport 24September2015 AllSourceAnalysis by zerohedge

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Valley wankt: Zölle, Zoff und zerplatzte Tech-Träume
08.05.2025

Während Europa auf seine Rezession zusteuert und China seine Wirtschaft auf staatlicher Kommandobasis stabilisiert, gibt es auch im sonst...

DWN
Panorama
Panorama Verkehrswende: Ariadne-Verkehrswendemonitor zeigt Entwicklung auf
08.05.2025

Wie sich die Verkehrswende in Deutschland aktuell entwickelt, ist nun auf einer neuen Onlineplattform des Potsdam-Instituts für...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation bewältigen: 7 Strategien für finanzielle Stabilität, weniger Belastung und einen nachhaltigeren Lebensstil
08.05.2025

Wer die eigenen Ausgaben kennt, kann gezielt handeln. So behalten Sie die Kontrolle über Ihr Geld. Mit Budgetplanung und klugem Konsum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maschinenbau: Bedeuten die Trump-Zölle das Ende einer deutschen Schlüsselindustrie?
08.05.2025

Der Maschinenbau befindet sich seit Jahren im Dauerkrisenmodus. Nun droht die fatale Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zum...

DWN
Politik
Politik Anti-Trump-Plan: Halbe Milliarde Euro für Forschungsfreiheit in Europa
08.05.2025

Während US-Präsident Trump den Druck auf Hochschulen erhöht, setzt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf gezielte Anreize...

DWN
Technologie
Technologie Bitkom-Umfrage: Deutsche kritisieren Abhängigkeit von KI-Anbietern aus dem Ausland
08.05.2025

Die Bevölkerung in Deutschland verwendet zunehmend Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz. Gleichzeitig nimmt die Sorge über eine...

DWN
Politik
Politik Migrationspolitik: Wie die Neuausrichtung an den deutschen Außengrenzen aussehen könnte
08.05.2025

Das Thema illegale Migration und wer bei irregulärer Einreise an deutschen Landesgrenzen zurückgewiesen wird, beschäftigt die Union seit...