Politik

Brände in Flüchtlingsunterkünften in Thüringen und NRW

In Thüringen und in Nordrhein-Westfalen brannten am Wochenende mehrere Flüchtlingsunterkünfte. In einer Turnhalle waren zum Zeitpunkt des Brandes elf Flüchtlinge, darunter auch Kinder, anwesend. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.
05.10.2015 23:26
Lesezeit: 1 min

In Thüringen haben unbekannte Täter an einer bewohnten Unterkunft für Flüchtlinge im Kreis Gotha Feuer gelegt und die Fassade der Turnhalle in Brand gesetzt. In der Gemeinde Friemar brach das Feuer am Sonntag an vier mobilen Toiletten vor der Unterkunft aus und breitete sich dann aus, wie eine Polizeisprecherin erklärte. Die Ermittler gehen von Brandstiftung aus. Verletzt wurde niemand.

Im thüringischen Friemar klafft nach Angaben von Bürgermeister Steffen John (CDU) nun ein zwei Mal zwei Meter großes Loch in der Wand zu den Umkleideräumen. «Das Gebäude kann wieder repariert werden», kündigte eine Sprecherin an. In der Turnhalle waren zum Zeitpunkt des Brandes elf Flüchtlinge, darunter auch Kinder. «Sie waren geschockt und verängstigt», berichtete der Bürgermeister. Die Familien kamen noch in den Morgenstunden woanders im Landkreis unter.

Bereits am Samstag hatte es im Eichsfeld in einem für die Unterbringung von Flüchtlingen geplanten Haus gebrannt. Das Gebäude in Bischhagen ist unbewohnbar. Die Polizei schloss einen technischen Defekt als Ursache nicht aus. In dem Gebäude sei noch bis zum Vortag gearbeitet worden, sagte ein Sprecher. Außerdem seien technische Geräte an die Stromversorgung angeschlossen gewesen. Der Schaden wird auf 100.000 Euro geschätzt.

Erst vor drei Wochen hatten Unbekannte in Gerstungen im Wartburgkreis eine für Flüchtlinge angebotene Wohnung angezündet. Wenige Tage zuvor brannten in Rockensußra (Kyffhäuserkreis) die Dachstühle von drei leerstehenden Gebäuden, kurz bevor der Ortschaftsrat darüber diskutieren wollte, ob dort Flüchtlinge einziehen sollen. Die Polizei geht in diesen Fällen von Brandstiftung aus.

Zudem wurde vermutlich mit Brandbeschleuniger Feuer in einer geplanten Asylunterkunft im niederrheinischen Xanten (NRW) gelegt. Auch in Altena und Kleve brannte es in Unterkünften. In Altena schließen die Ermittler einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht aus. In Kleve brachen die Flammen wegen eines menschlichen Fehlers aus. Bei den drei Bränden wurde niemand verletzt, berichtet die WAZ.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trotz US-Verboten finden chinesische Tech-Giganten Wege, um im KI-Rennen zu bleiben
14.06.2025

Die USA wollen Chinas Aufstieg im KI-Sektor durch Exportverbote für High-End-Chips stoppen. Doch Konzerne wie Tencent und Baidu zeigen,...

DWN
Technologie
Technologie Einsatz von Tasern: Diskussion um „Aufrüstung“ der Polizei
14.06.2025

Taser gelten als umstritten, nun will Innenminister Alexander Dobrindt damit die Bundespolizei ausrüsten. Kritik kommt von Niedersachsens...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividendenstrategie: Für wen sie sich im Aktiendepot lohnen kann
14.06.2025

Mit einer Dividendenstrategie setzen Anleger auf regelmäßige Erträge durch Aktien. Doch Ist eine Dividendenstrategie sinnvoll, wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Krisenmodus in der Industrie: Autohersteller weichen Chinas Regeln aus
14.06.2025

Weil China den Export kritischer Magnetstoffe drastisch beschränkt, geraten weltweite Lieferketten ins Wanken. Autohersteller suchen eilig...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft H&M baut Milliardenhandel mit Secondhand-Mode aus
14.06.2025

H&M will das Image der Wegwerfmode abschütteln – mit gebrauchten Designerstücken mitten im Flagshipstore. Wird ausgerechnet Fast...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Atomkraftgegner fordern Ende der Uran-Geschäfte mit Kreml
14.06.2025

Atomkraftgegner wenden sich an die Bundesregierung: Sie fordern einen Stopp russischer Uranlieferungen nach Lingen. Auch die hybride Gefahr...

DWN
Finanzen
Finanzen Teuer Wohnen in Deutschland: Rund jeder Siebte zahlt mehr als halben Monatslohn für Miete
14.06.2025

Nach der Mietzahlung ist bei manchen nicht mehr viel übrig für den Rest des Monats, zeigt eine Studie. Jedoch haben viele Menschen auch...

DWN
Technologie
Technologie Autoren fragen, ob ihre Werke für künstliche Intelligenz genutzt werden können – eine unmögliche Mission?
14.06.2025

Ein Ex-Spitzenmanager von Meta warnt: Wenn KI-Unternehmen vor jedem Training urheberrechtlich geschützte Werke lizenzieren müssten,...