Eine ähnliche Konstellation wie bei Oracle findet man aktuell auch bei Goldman Sachs vor, wo die nächsten Quartalszahlen bereits am 15. Oktober erwartet werden. Das bedeutet für entsprechende Spekulationen auf die Aktie natürlich zusätzliche Risiken.
Beim letzten Bericht vor knapp drei Monaten hatten Analysten von „gemischten Ergebnissen“ gesprochen. Während die Einnahmen beim Aktienhandel um 24 Prozent auf 2 Milliarden US-Dollar gestiegen waren, gingen die Erlöse im Anleihen-, Währungs- und Rohstoffgeschäft um 28 Prozent zurück. Stark entwickelte sich das Geschäft mit Beratungsleistungen für Fusionen und Zusammenschlüsse, wo der Umsatz von 821 Mio. Dollar ein Plus von 62 Prozent bedeutete. Weil das Unternehmen aber noch einmal 1,45 Milliarden Dollar an Rückstellungen für Rechtskosten und regulatorische Angelegenheiten bilden musste, kam es beim Quartalsgewinn fast zu einer Halbierung. Unter dem Strich wurden innerhalb von drei Monaten aber trotzdem immer noch 1,05 Milliarden Dollar oder 1,98 Dollar je Aktie verdient.
Das Goldman Sachs-Papier hat in der jüngeren Vergangenheit deutlich an Wert verloren. Ähnlich wie bei der Bank of America sind auch hier das anhaltende Niedrigzinsumfeld und die bislang ausgebliebene Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank die Hauptgründe für den Kursrutsch. Der intakte mittlere Abwärtstrend hat nun – analog zu der Situation bei Oracle – zu einer Vollkorrektur des großen Aufwärtstrends geführt. Die entscheidende Kursmarke von Anfang des Jahres bei 172 Dollar wurde zuletzt sogar kurz unterschritten. Im Tief fiel die Aktie bis auf rund 167 Dollar. Noch innerhalb des Tages kam es aber zu einer deutlichen Erholung und somit auch hier zu einer klassischen Umkehrkerze, die durch den starken Kursanstieg am Freitag eindrucksvoll bestätigt wurde.
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