Finanzen

Vollkorrektur bei Goldman Sachs

Da die Leitzinserhöhung der US-Notenbank bisher ausgeblieben ist, kam es auch bei Goldman Sachs zu einem erheblichen Kursrutsch. Die Aktie fiel dabei sogar unter die angesetzte Tiefmarke.
08.10.2015 12:01
Lesezeit: 1 min
Vollkorrektur bei Goldman Sachs
Ähnlich wie bei anderen Instituten fiel und stieg die Aktie von Goldman Sachs innerhalb weniger Tage deutlich. (Grafik: ariva.de)

Eine ähnliche Konstellation wie bei Oracle findet man aktuell auch bei Goldman Sachs vor, wo die nächsten Quartalszahlen bereits am 15. Oktober erwartet werden. Das bedeutet für entsprechende Spekulationen auf die Aktie natürlich zusätzliche Risiken.

Beim letzten Bericht vor knapp drei Monaten hatten Analysten von „gemischten Ergebnissen“ gesprochen. Während die Einnahmen beim Aktienhandel um 24 Prozent auf 2 Milliarden US-Dollar gestiegen waren, gingen die Erlöse im Anleihen-, Währungs- und Rohstoffgeschäft um 28 Prozent zurück. Stark entwickelte sich das Geschäft mit Beratungsleistungen für Fusionen und Zusammenschlüsse, wo der Umsatz von 821 Mio. Dollar ein Plus von 62 Prozent bedeutete. Weil das Unternehmen aber noch einmal 1,45 Milliarden Dollar an Rückstellungen für Rechtskosten und regulatorische Angelegenheiten bilden musste, kam es beim Quartalsgewinn fast zu einer Halbierung. Unter dem Strich wurden innerhalb von drei Monaten aber trotzdem immer noch 1,05 Milliarden Dollar oder 1,98 Dollar je Aktie verdient.

Das Goldman Sachs-Papier hat in der jüngeren Vergangenheit deutlich an Wert verloren. Ähnlich wie bei der Bank of America sind auch hier das anhaltende Niedrigzinsumfeld und die bislang ausgebliebene Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank die Hauptgründe für den Kursrutsch. Der intakte mittlere Abwärtstrend hat nun – analog zu der Situation bei Oracle – zu einer Vollkorrektur des großen Aufwärtstrends geführt. Die entscheidende Kursmarke von Anfang des Jahres bei 172 Dollar wurde zuletzt sogar kurz unterschritten. Im Tief fiel die Aktie bis auf rund 167 Dollar. Noch innerhalb des Tages kam es aber zu einer deutlichen Erholung und somit auch hier zu einer klassischen Umkehrkerze, die durch den starken Kursanstieg am Freitag eindrucksvoll bestätigt wurde.

***

In Kooperation mit PLATOW Medien. Seit 70 Jahren steht der Name PLATOW für herausragende Berichte und Exklusivrecherchen aus Wirtschaft, Kapitalmarkt und Politik. Für ein 4-wöchiges Probeabonnement können Sie sich hier anmelden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Trumps Handelskrieg zwingt EU und China zu einer Annäherung – doch der Preis ist hoch
26.04.2025

Der eskalierende Handelskonflikt zwischen den USA und China zwingt die EU zu einem Strategiewechsel. Doch der geopolitische Preis ist hoch...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB in der Zwickmühle: Zinssenkung befeuert Immobilienmarkt – Gefahr einer neuen Kreditblase?
26.04.2025

Der Druck auf die Europäische Zentralbank wächst, während die Zinsen sinken und der EURIBOR neue Tiefstände markiert. Was bedeutet das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Funkmast auf Futterwiese: Das verdienen Landwirte mit Mobilfunkmasten
26.04.2025

Wer als Landwirt ungenutzte Flächen oder Scheunendächer für Mobilfunkanbieter öffnet, kann mit Funkmasten stabile Zusatzeinnahmen...

DWN
Panorama
Panorama Generation Z lehnt Führungspositionen ab – Unternehmen müssen umdenken
25.04.2025

Die Generation Z zeigt sich zunehmend unbeeindruckt von traditionellen Karrierewegen und Führungspositionen im mittleren Management. Eine...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Reichster Ostdeutscher: Wie ein Unternehmer einen kleinen DDR-Betrieb zum globalen Player macht
25.04.2025

Rekord-Umsatz trotz Krisen: Der Umsatz von ORAFOL betrug im Jahr 2024 betrug 883 Millionen Euro – ein Rekordjahr trotz Wirtschaftskrise....

DWN
Politik
Politik Rentenbeiträge und Krankenkasse: Sozialabgaben werden weiter steigen
25.04.2025

Gerade bei der Rente hat die kommende Merz-Regierung ambitionierte Pläne. Doch gemeinsam mit den Krankenkassenbeiträgen droht...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gold im Höhenrausch: Wenn Trump das Gold sieht, wird es gefährlich
25.04.2025

Der Goldpreis steht kurz davor, einen historischen Rekord nicht nur zu brechen, sondern ihn regelrecht zu pulverisieren. Die Feinunze Gold...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Autoindustrie unter Druck: Zollkrieg sorgt für höhere Preise und verschärften Wettbewerb
25.04.2025

Der Zollkrieg zwischen den USA und Europa könnte die Auto-Preise in den USA steigen lassen und den Wettbewerb in Europa verschärfen....