Politik

Nato im Abseits: Russland und USA vor Einigung über syrischen Luftraum

Die USA melden, dass Washington und Moskau vor einer Einigung über die Flugbewegungen im syrischen Luftraum stehen. Eine solche Übereinkunft wäre der erste Schritt zu einer Kooperation, auf die Russland seit längerem drängt. Die Nato hatte sich bisher gegen eine Kooperation mit den Russen gestellt.
15.10.2015 02:30
Lesezeit: 1 min

Russische und US-Militärs stehen einem Reuters-Bericht zufolge kurz vor einer Einigung zur Flugsicherheit im syrischen Luftraum. Die Absichtserklärung könnte in naher Zukunft nach einer abschließenden Prüfung umgesetzt werden, sagte ein US-Vertreter der Nachrichtenagentur am Mittwoch nach der jüngsten Verhandlungsrunde. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Die Luftwaffen beider Staaten greifen gegenwärtig Stellungen von Aufständischen in Syrien an. Dies hat die Sorge über Zwischenfälle und einer direkten Konfrontation zwischen US- und russischen Einheiten geweckt.

Beobachter sehen die Einigung als ersten Schritt zu einer möglichen Kooperation der beiden Supermächte. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte eine gemeinsame Konferenz in Washington angeregt. Auch die UN drängen auf eine politische Lösung.

US-Präsident Barack Obama hatte in einem Interview gesagt, der Kampf gegen den IS sei nicht die Aufgabe der USA allein, sondern betreffe die gesamte Staatengemeinschaft.

Russische Kampfjets haben im Norden Syriens weitere Stellungen von Rebellen bombardiert. Die Flugzeuge hätten innerhalb von 24 Stunden 40 Ziele angegriffen und mehrere Positionen der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) getroffen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau am Mittwoch. Russlands Luftwaffe hatte vor zwei Wochen mit den Attacken begonnen.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, dass weiterhin iranische Einheiten für den Kampf gegen Aufständische nach Syrien verlegt würden.  Neben Russland zählt auch der schiitische Iran zu einer neuen Allianz im Nahen Osten, der sich zusätzlich der Irak angeschlossen hat. Bei Mitteilungen dieser Einrichtung ist jedoch Vorsicht geboten, weil völlig unklar ist, wer hinter dieser aus London agierenden Stelle steht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...