Unternehmen

Tech-Blase platzt: Zahlreiche Entlassungen bei Technologie-Unternehmen

Die Investitionen in Technologie-Unternehmen waren auch in diesem Jahr hoch. Doch die Warnungen nach einer Blasenbildung werden immer lauter. Zahrlreich Unternehmen setzen Mitarbeiter auf die Straße.
21.10.2015 23:15
Lesezeit: 1 min

Die wachsende Zahl der Start-Ups hat der Technologiebranche in den vergangenen Monaten erheblichen Aufwind gegeben. Neben den alteingesessenen Unternehmen wie Microsoft und Hewlett Packard gehören dazu etablierte jüngere Unternehmen wie Facebook und Twitter und eben Start-Ups wie Flipagram. Doch in all diesen Unternehmens-Strukturen kam es trotz massiver Investitionen in die Technologiebranche zuletzt zu Entlassungen.

Neben Stellenstreichungen in den USA soll Hewlett Packard auch darüber nachdenken, bis zu 1.500 Stellen in Deutschland an andere Unternehmen auszulagern. Insgesamt ist die Rede von 30.000 Jobs, die wegfallen sollen. Microsoft kündigte an, bis zu 7.800 Stellen zu streichen. Bei LivingSocial INC. sollen 20 Prozent der Angestellten wegfallen. Aber auch Unternehmen wie Flipagram, Globalfoundries und Zomato haben Kürzungen angekündigt. Erst vergangene Woche teilte Twitter mit, die eigene Belegschaft um acht Prozent zu verkleinern. Seit Jahren schafft es Twitter nicht, schwarze Zahlen zu schreiben. Bisher hatte das Investoren jedoch nicht von dem Unternehmen abgehalten.

„Es gibt ein allgemeines Gefühl, dass der Finanzierungsmarkt für die Technologiebranche jetzt in eine härtere Phase übergeht“, zitiert der Business Insider Chi-Hua Chien von Goodwater Capital. Entweder seien die Unternehmen, die gerade Stellen abbauen, clever genug, vor einer drohenden Krise ihre Kosten zu reduzieren. Oder die Blase sei bereits im Gange. In jedem Fall aber rechnet Chien mit weiteren Entlassungen. „Ich habe das Gefühl, dass es jetzt mehr Menschen als früher gibt, die für Unternehmen im Silicon Valley arbeiten, die kein Geld machen“, sagte Bill Gurley von Benchmark in einer Diskussion auf dem Vanity Fair Summit.

In diesem Jahr sind dem WSJ zufolge nur 14 Prozent der amerikanischen Börsengänge auf Technologieunternehmen zurückzuführen. Das ist der geringste Anteil seit Mitte der 90er Jahre. Ende vergangener Woche lagen 11 der 49 mit Risikokapital finanzierten US-Technologiekonzerne, die ihren Börsengang seit 2014 getätigt hatten, unter dem Wert, den sie bei ihrem letzten Einsammeln von Geldern erreicht hatten.

Ein Problem wird dabei auch die schiere Zahl der Technologieunternehmen. So gibt es allein im Silicon Valley schätzungsweise 140 Unicorns – private Unternehmen mit einem geschätzten Wert von mehr als einer Milliarde Dollar. Pentacorns (über 5 Milliarden Dollar) und Decacorns (über 10 Milliarden Dollar) gibt es ebenfalls in zahlreichen Ausgaben, so Forbes.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schuldenbremse Wählerbetrug: 500 Milliarden Sonderschulden mit alten Bundestag - Das Ergebnis von CDU und SPD
09.03.2025

Die Wirtschaft sieht für die CDU einen klaren Auftrag für Umsetzung dringende Wirtschaftsreformen. Doch die SPD und auch die Grünen und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft: Großbaustelle für die neue Regierung
09.03.2025

Die desolate Lage der deutschen Wirtschaft wird eine der größten Herausforderungen für die neue Bundesregierung und das dringendste...

DWN
Panorama
Panorama Ostern: Werden zum Osterfest die Eier knapp?
09.03.2025

Rot, gelb oder grün - bunte Eier stoßen zum Osterfest nicht nur bei Kindern auf Begeisterung. Hunderte Millionen werden jedes Jahr...

DWN
Immobilien
Immobilien Genossenschafts-Wohnungen: Die letzte günstige Wohnoption?
09.03.2025

In Großstädten wie München ist bezahlbarer Wohnraum rarer als Gold. Wohnbaugenossenschaften stellen unter den Prinzipien der Selbsthilfe...

DWN
Technologie
Technologie Solarenergie im Keller: Immer mehr Haushalte speichern Strom
09.03.2025

Wer eine Solaranlage auf dem Dach hat, hat immer häufiger auch einen Batteriespeicher im Keller. Lohnt sich das?

DWN
Panorama
Panorama UN: Europa schlecht auf Kampf gegen künstliche Drogen vorbereitet
09.03.2025

UN-Fachleute warnen vor dem Vormarsch synthetisch hergestellter Substanzen. Sie fordern einen koordinierten internationalen Schutz gegen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ryanair verschiebt Ende der ausgedruckten Bordkarte
09.03.2025

Die Fluggesellschaft Ryanair gibt der ausgedruckten Bordkarte noch eine Gnadenfrist. Passagiere können noch bis Anfang November mit einer...

DWN
Finanzen
Finanzen Trading lernen: Können Sie mit Tradingkursen den Markt schlagen?
09.03.2025

Anbieter von Tradingkursen versprechen hohe Renditen mit dem kurzfristigen Handel von Wertpapieren. Doch ist das realistisch? Kann jeder...