Technologie

Krebserregendes Monsanto-Gift in OP-Material nachgewiesen

Eine argentinische Studie hat das Pflanzengift Glyphosat in zahlreichen Baumwoll-Produkten nachgewiesen. Der als krebserregend eingestufte Stoff fand sich in allen getesteten Wundverbänden. Die Forscher warnen, das Gift könne über offene Wunden direkt in den Blutkreislauf gelangen.
26.10.2015 23:26
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das Monsanto-Gift Glyphosat ist nicht nur in der Nahrung, sondern auch in Baumwollprodukten wie Kleidung, Hygiene-Artikeln und Wundverbänden: Eine Studie der argentinischen Universität La Plata hat Glyphosat nun in zahlreichen Baumwoll-Produkten nachgewiesen. Das als krebserregend eingestufte Gift fand sich in ausnahmslos allen getesteten Wundverbänden, Mullbinden und Baumwolltupfern. Zudem waren 85 Prozent der getesteten Tampons mit dem Gift verseucht, so ein Bericht über die Studienergebnisse in argentinischen Medien.

Die Kontamination so empfindlicher Produkte für Wundversorgung und Körper-Hygiene sind besonders problematisch, da der Kontakt mit offenen Wunden oder der regelmäßige Kontakt mit empfindlicher Schleimhäuten zu einer verstärkten Aufnahme der krebserregenden Stoffe führen kann. Glyphosat gilt als das weitverbreitetste Pflanzengift der Welt und wurde von der WHO jüngst in die Liste der krebserregenden Stoffe aufgenommen, woraufhin viele Händler weltweit die Produkte mit dem Wirkstoff aus ihrem Sortiment strichen.

Die Forscher stellten ihre Ergebnisse auf einem Kongress vor. „Die Ergebnisse dieser Forschung sind sehr ernst zu nehmen. Wenn man Watte oder Mull verwendet, um Wunden zu heilen oder für die Körperhygiene, so geht man davon aus, sterile Produkte zu verwenden. Wie sich herausstellt sind sie jedoch mit krebserregenden Stoffen kontaminiert“, so der Kinderarzt Vasquez Medardo Avila. Die Ergebnisse hätten auch die Forscher überrascht, da sie eigentlich die Gifte in der Nahrung nachweisen wollten, die Baumwolle öffnet jedoch eine neue Tür, die unbedingt weiter erforscht werden muss, so die Ärzte. Gerade über die offenen Wunden könnte das Gift direkt in den Blutkreislauf gelangen, die Auswirkungen wollen die Wissenschaftler nun erforschen.

Verschiedene Studien haben in der Vergangenheit einen Zusammenhang von Monsantos Gift mit Hirnschäden, Nierenversagen und Darmerkrankungen belegt. Rückstände gelangen durch den großflächigen Einsatz in der Landwirtschaft in die Nahrungskette, wo sie unter anderem in Brotwaren nachgewiesen wurden. Ein Beleg dafür, dass sie sich auch im menschlichen Körper ablagern, liefert der Nachweis von Glyphosat in Muttermilch.

Der Großteil der argentinischen und weite Teile der globalen Baumwoll-Produktion ist per Genmanipulation für den Einsatz des Pflanzengifts widerstandsfähig gemacht. Wenn die Pflanzen blühen wird die offene Blüte direkt mit dem Gift besprüht, so dass das Glyphosat absorbiert wird und tief in die Pflanze eindringt.

Monsanto selbst bestreitet die schädliche Wirkung des Produkts und behauptet in einem französischen TV-Interview sogar, man könnte es gefahrlos trinken – bleibt den Beleg jedoch schuldig (siehe obiges Video). Ein amerikanischer TV-Moderator hat das Gift in der Glenn Beck Show hingegen tatsächlich getrunken (siehe Video unten).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...