Politik

EU-Parlament stoppt Freiheit der Mitgliedsstaaten bei Gen-Futter

Zahlreiche EU-Länder hatten in den vergangenen Wochen von dem Recht Gebrauch gemacht, den Anbau von Genmais auf nationaler Ebene zu verbieten. Diese Entscheidung der nationalen Regierung ist nun nichtig. Das EU-Parlament lehnte diesen Vorschlag der EU-Kommission ab.
28.10.2015 15:51
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das EU-Parlament ist gegen eine Entscheidungsfreiheit der Mitgliedsländer beim Import von genetisch veränderten Futtermitteln. Mit großer Mehrheit lehnten die Abgeordneten am Mittwoch den Vorschlag ab, dass die EU-Länder selbst darüber befinden können, ob sie den Verkauf und die Verwendung von genetisch verändertem Soja und anderen Futtermitteln verbieten, auch wenn diese in der EU bereits genehmigt sind. Nach der Ablehnung durch das Parlament muss die EU-Kommission nun entscheiden, ob sie einen neuen Vorschlag vorlegt.

In der Europäischen Union werden laut EU-Kommission pro Jahr 36 Millionen Tonnen Sojabohnen für die Fütterung landwirtschaftlicher Nutztiere benötigt. Davon werden nur 1,4 Millionen Tonnen in der EU erzeugt, die komplett nicht genverändert sind. Der Rest kommt fast ausschließlich aus Brasilien, Argentinien, den USA und Paraguay, wo jeweils der Anteil von genverändertem Soja bei rund 90 bis 100 Prozent liegt.

Der Anbau von genetisch veränderten Organismen (GVO) kann in der EU bereits von den Mitgliedsländern eigenmächtig verboten werden, auch wenn die EU-Kommission für die Anpflanzung grünes Licht erteilt haben sollte. Deutschland hatte vor wenigen Wochen von diesem Recht Gebrauch gemacht und den Anbau von Genmais verboten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...