Politik

Erdogan drängt auf den Einsatz von Bodentruppen in Syrien

Lesezeit: 1 min
15.11.2015 12:14
Die Türkei will den G-20 Gipfel nutzen, um den Einsatz von Bodentruppen in Syrien zu erwirken. Die Anschläge von Paris sieht Präsident Erdogan als Bestätigung seiner These, dass gegen den Terror mit massiver militärischer Gewalt vorzugehen sei.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Überschattet von den Anschlägen in Paris beginnt heute (Sonntag) im türkischen Antalya unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen das Gipfeltreffen der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20). Der türkische Präsident und Gastgeber Recep Tayyip Erdoğan forderte die Teilnehmer auf, dem Kampf gegen den Terrorismus oberste Priorität einzuräumen. Die Anschläge von Paris mit mehr als 120 Toten und Hunderten Verletzten machten deutlich, dass gehandelt werden müsse. „Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem Worte im Kampf gegen den Terrorismus nicht mehr ausreichen“, sagte Erdogan am Samstag vor Journalisten. Erdogan lässt seit Monaten Luftangriffe gegen die PKK in Syrien und dem Irak fliegen, ohne dass es dafür ein völkerrechtliches Mandat gibt.

Erdogan und die US-Neocons wollen die Anschläge von Paris nützen, um Bodentruppen nach Syrien zu schicken. Die Instrumentalisierung des Terrors hat unmittelbar nach den Ereignisse in voller Breite eingesetzt. Erdogan, die Neocons und das US-Militär will Bodentruppen nach Syrien schicken.

US-Präsident Barack Obama hielt sich nach einem Treffen mit Erdogan eher bedeckt: „Wir werden in Zusammenarbeit mit anderen Mitgliedern der Koalition unsere Bemühungen verstärken, um eine friedliche Lösung in Syrien zu erreichen und den IS als eine Kraft zu eliminieren, die den Menschen in Paris, in Ankara und in anderen Teilen der Welt so viel Schmerz und Leid verursachen kann.“

Schon vor den Anschlägen hatte die Türkei Beratungen über Konsequenzen aus der weltweiten Flüchtlingskrise auf die Tagesordnung gesetzt. Konflikte wie die in Syrien, Afghanistan und dem Irak haben Millionen Menschen zur Flucht getrieben und gelten als Nährboden für Terrorismus. Weitere Themen sind der Aktionsplan zur Förderung von mehr Wachstum und Beschäftigung, das Schließen von Steuerschlupflöchern und weitere Schritte in der Bankenregulierung.

Der französische Präsident Francois Hollande hat seine Teilnahme an dem bis Montag dauernden Treffen abgesagt. Er wird durch Außenminister Laurent Fabius und Finanzminister Michel Sapin vertreten. Alle anderen G20-Staats- und Regierungschefs werden aber in Antalya erwartet.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...

DWN
Politik
Politik Neue EU-Kommission: Nach heftigen Streit auf „umstrittenes“ Personal geeinigt
21.11.2024

Nach erbittertem Streit haben sich die Fraktionen im EU-Parlament auf die künftige Besetzung der Europäischen Kommission geeinigt. Warum...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit neuem Rekordhoch - geht es jetzt Richtung 100.000 US-Dollar?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag legt die wichtigste Kryptowährung direkt nach. Seit dem Sieg von Donald Trump bei...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirecard-Zivilprozess: Ein Musterkläger für 8500 Aktionäre - Kommt eine Entschädigung für Aktionäre?
21.11.2024

Holen sich Wirecard-Aktionäre jetzt eine Milliarden-Entschädigung von EY? Viereinhalb Jahre nach der Wirecard-Pleite geht es vor dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ifo-Umfrage: Industrie bewertet Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit miserabel
21.11.2024

Seit 1994 hat die Industrie ihre Lage nicht mehr so schlecht eingeschätzt, sagt das ifo Institut. Im EU-Vergleich stehen deutsche...

DWN
Panorama
Panorama Finnland startet Ermittlungen zum Kabelschaden in der Ostsee
21.11.2024

Nachdem die schwedischen Behörden bereits tätig wurden, hat nun auch die finnische Kriminalpolizei Ermittlungen zu einem Kabelschaden in...