Finanzen

Nach dem Terror: Öl-Preis steigt, Euro stabil

Der Öl-Preis ist nach den Anschlägen leicht angestiegen. Der Euro bleibt dagegen überraschen stabil und fällt nur leicht unter den EZB-Referenzkurs vom Freitag. Die Aktienmärkte starten in Europa mit Verlusten.
16.11.2015 09:33
Lesezeit: 1 min

Die Ölpreise haben nach den Terroranschlägen in Paris vom Freitagabend leicht zugelegt. Am Montagmorgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember 44,76 US-Dollar. Das waren 60 Cent mehr als am Freitagabend vor Bekanntwerden der Anschläge. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI stieg um gut 70 Cent auf 40,94 Dollar.

Händler hatten einen Anstieg der Ölpreise bereits am Sonntag vorausgesagt, da eine Verschärfung des Syrienkonflikts - angesichts eines erwarteten verstärkten Eingreifens Frankreichs - die Angebotsseite belasten könnte. Nach stärker als erwartet gestiegenen Ölvorräten in den USA und überraschend schwach gestiegenen Umsätzen im US-Einzelhandel waren die Ölpreise am Freitag zunächst auf den tiefsten Stand seit Ende August gefallen.

Insgesamt blieben die Reaktionen an den Finanzmärkten auf die Terroranschläge in Paris bislang begrenzt. Ökonomen rechnen mit geringen Auswirkungen auf die globale Konjunktur. «Solange die Anschläge von Paris nicht der Beginn einer fortgesetzten Reihe von Anschlägen sind, gehen wir davon aus, dass die makroökonomischen Auswirkungen begrenzt und von kurzer Dauer sein werden», schrieb Malcolm Barr, Analyst bei der Bank JP Morgan.

Der Euro hat nach den Terroranschlägen in Paris leicht nachgegeben. Am Montagmorgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0730 US-Dollar und damit etwas weniger als vor den Attacken am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0764 (Donnerstag: 1,0726) US-Dollar festgesetzt. Bislang ist die Kursbewegung vergleichsweise gering. Nach einem Rückgang in der Nacht legte der Euro am Montagmorgen sogar wieder etwas zu.

Nach den Anschlägen in Paris mit mehr als 120 Toten sind die europäischen Börsen am Montagmorgen mit Verlusten in die neue Handelswoche gestartet. Der Deutsche Aktienindex (Dax) verlor in Frankfurt am Main zum Auftakt 0,93 Prozent und sank auf 10.609,14 Punkte. In Paris verlor der Leitindex CAC 1,1 Prozent und stand bei 4756,93 Punkten, der FTSE in London gab um 0,61 Prozent auf 6080,8 Punkte nach.

Zuvor hatten bereits mehrere Finanzmärkte in Asien niedriger geschlossen. Der Nikkei-Index in Tokio lag zum Handelsschluss 1,04 Prozent im Minus - beeinflusst auch von schlechten Zahlen zum japanischen Wirtschaftswachstum. Der Hang-Seng-Index in Hongkong verlor 1,72 Prozent. Dagegen konnte der Leitindex in Shanghai zwischenzeitliche Verluste wieder aufholen und schloss 0,73 Prozent im Plus. Auch der zweitwichtigste chinesische Index an der Börse von Shenzhen schloss höher, und zwar um 2,06 Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...