Politik

Putin setzt sich durch: EU will sich Russland annähern

Russlands entschiedener Militäreinsatz gegen den Terror scheint die EU schwer beeindruckt zu haben: Nach Monaten des Kalten Krieges will die EU plötzlich eine Annäherung an die zuvor verteufelte Eurasische Union, die Wladimir Putin mit anderen Nachbarländern geformt hat.
19.11.2015 23:38
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

EU-Präsident Jean-Claude Juncker hat sich für engere Handelsbeziehungen zu Russland ausgesprochen. Dies liege in der Hand der Mitgliedstaaten und sollte an die Umsetzung des Minsker Friedensabkommens für die Ukraine geknüpft werden, schrieb der Luxemburger in dieser Woche in einem Brief an den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Das Schreiben liegt der Nachrichtenagentur Reuters vor.

Juncker hat nach eigenen Worten seine Mitarbeiter mit der Prüfung beauftragt, wie sich die EU und die Eurasische Wirtschaftsunion annähern könnten. Dem Staatenverbund gehören neben Russland auch Armenien, Kasachstan, Kirgistan und Weißrussland an.

Russlands Präsident Putin dürfte damit eine erste Ernte seiner geschickten Diplomatie einfahren: Russland hatte der EU die Zusammenarbeit immer angeboten. So sagte der russische Botschafter den Deutschen Wirtschafts Nachrichten vor Monaten: „Die Vorteile für die deutschen Unternehmen, die mit der Eurasischen Wirtschaftsunion kooperieren möchten, liegen auf der Hand. Die Wirtschaft bekommt einen riesengroßen Markt von etwa 180 Millionen Verbrauchern mit freiem Handel und Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Kapital und Arbeitskräften. Die Eurasische Wirtschaftsunion bedeutet gemeinsame und transparente Investitionsstandards und einen einheitlichen Zollraum.“

Die EU war zunächst von den US gezwungen worden, bei den Sanktionen gegen Russland mitzuziehen. Die Sanktionen haben Russland schwer geschadet und der EU nicht minder. Zuletzt hat Frankreich gefordert, die Sanktionen aufzuheben - weil Russland sich als einziger verlässlicher Partner der Franzosen im Kampf gegen die Terroristen vom IS erwiesen hat.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
10.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Schuldenkrise: Droht der Dollar-Kollaps? Was Anleger jetzt wissen müssen
10.07.2025

Die USA spielen mit dem Feuer: Zölle, Dollar-Schwächung und wachsende Schulden bedrohen das globale Finanzsystem. Doch es gibt Strategien...

DWN
Finanzen
Finanzen Hochsteuerland: Staat zockt Menschen ab - Von einem Euro bleiben Arbeitnehmern nur 47 Cent
10.07.2025

Bis zum 13. Juli arbeiten die Menschen in Deutschland in diesem Jahr nach Angaben des Bundes der Steuerzahler für die Staatskasse. Der...