Deutschland

Sanktionen: Russland-Geschäft der DAX-Konzerne bricht ein

Das Russland-Geschäft der DAX-Konzerne bricht ein. Während vor zwei Jahren noch 22 Milliarden Umsatz erwirtschaftet wurde, sind es 2015 nur noch 15 Milliarden.
05.12.2015 22:25
Lesezeit: 1 min

Die Russen kaufen immer weniger bei DAX-Unternehmen ein: Das Russland-Geschäft der deutschen Dax-Konzerne ist nach einer Studie der Unternehmensberatung EAC im laufenden Jahr weiter eingebrochen. Zusammen erwirtschafteten die 30 Dax-Unternehmen voraussichtlich nur noch rund 15 Milliarden Euro Umsatz in Russland, sagte EAC-Partner Dietmar Kusch am Mittwoch in München. Vor zwei Jahren seien es noch 22 Milliarden, im vergangenen Jahr noch 19 Milliarden Euro gewesen.

Russland stecke in einer Wirtschaftskrise, die vor allem auf den Ölpreisverfall zurückzuführen sei, erklärte Kusch. Dazu kämen die Abwertung des Rubel, die Eintrübung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds und die verhängten EU-Sanktionen. Sinkende Löhne und zurückgehende Investitionen sorgten für leere Auftragsbücher.

Im kommenden Jahr erwarten die auf Schwellenländer spezialisierten Unternehmensberater für das Russland-Geschäft der deutschen Konzerne Stagnation und ab 2017 „eine flache Erholungskurve“.

Die umsatzstärksten Dax-Konzerne in Russland seien im vergangenen Jahr die Autobauer Volkswagen, Daimler und BMW gewesen, daneben Siemens, der Energieversorger E.ON und der Chemiekonzern BASF. Nicht nur die Umsätze seien im Schnitt zweistellig gesunken, zugleich sei auch die Gewinnmarge zurückgegangen – von sieben auf vier Prozent.

Einzelne Unternehmen mit Produktion oder Dienstleistungen vor Ort wie E.ON, die Deutsche Post oder Henkel hätten aber immer noch überdurchschnittliche Margen erreicht. Adidas und Henkel hatten der Studie zufolge auch den höchsten Umsatzanteil in Russland, nämlich rund sieben Prozent.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Entspannung im Handelskrieg? China und USA nach Genf optimistisch
12.05.2025

Bei ihren Zollgesprächen haben China und die USA nach Angaben der chinesischen Delegation eine „Reihe wichtiger Übereinstimmungen“...

DWN
Technologie
Technologie Das Ende von Google? Warum SEO dennoch überleben wird
12.05.2025

Künstliche Intelligenz verändert die Online-Suche radikal – doch wer jetzt SEO aufgibt, riskiert digitalen Selbstmord.

DWN
Politik
Politik Großbritanniens leiser EU-Kurs: Rückkehr durch die Hintertür?
12.05.2025

Offiziell betont die britische Regierung unter Premierminister Keir Starmer weiterhin die Eigenständigkeit Großbritanniens nach dem...

DWN
Politik
Politik Frühere AfD-Chefin: Frauke Petry kündigt Gründung neuer Partei an - Alternative für die FDP?
11.05.2025

Die frühere Vorsitzende der AfD will vom kommenden Jahr an mit einer neuen Partei bei Wahlen antreten. Ziel der Partei soll sein, dass...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands Zukunft? Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung
11.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...