Politik

Schwere Gefechte: Lage in der Ost-Ukraine gerät außer Kontrolle

Lesezeit: 1 min
08.12.2015 00:44
In der Ost-Ukraine droht die Lage erneut außer Kontrolle zu geraten: Sowohl russische als auch ukrainische Medien berichten über neue schwere Kämpfe in der Region. Die OSZE bestätigt die Kampfhandlungen.
Schwere Gefechte: Lage in der Ost-Ukraine gerät außer Kontrolle
Die Situation in der Ostukraine nach Darstellung des ukrainischen Verteidigungsministeriums; Stand 5. Dezember. (Grafik: Ministry of Defense of Ukraine)

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die russische Nachrichtenagentur Tass berichtet am Montag, dass ukrainische Truppen in der Nacht etwa 90 Minen und Granaten auf den nördlichen Stadtrand von Donezk abgefeuert haben. Tass beruft sich auf Angaben von Vertretern der von Rebellen augerufenen Volksrepublik Donezk. Laut der Quelle waren vor allem die Siedlungen in Sparak und Zhabichevo von dem Beschuss

Die ukrainische Agentur Ukrinform meldet am Montag ebenfalls Kriegshandlungen. Innerhalb der letzten 24 Stunden sei ein ukrainischer Soldat getötet und drei verwundet worden. Zudem gab es laut Pressezentrum des Stabs der Antiterror-Operation (ATO) 51 Schießereien im Stadtgebiet von Donezk.

Auch die OSZE bestätigt ein Wiederaufflammen der Kampfhandlungen: Am Samstag sind vier OSZE-Beobachter in zwei gepanzerten Fahrzeugen in der Stadt Yurivka gewesen, die von den Rebellen der Volksrepublik Lugansk (LPR) kontrolliert wird. Dort sollen zwölf 122-mm-Haubitze D-30 stationiert gewesen sein. Als die Beobachter in Richtung der Haubitzen fuhren, gaben die Rebellen Warnschüsse in die Luft ab. Die Beobachter entschlossen sich, den Ort unverzüglich zu verlassen. Es gab nach Angaben der OSZE weder Tote noch Verletzte. Die Beobachter informierten führende LPR-Mitglieder, die den Vorfall bestätigten. Sie wollen Untersuchungen anstellen und die OSZE anschließend über die Ergebnisse der Untersuchung informieren.

Der ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk hat die EU am Montag aufgefordert, ihre Wirtschaftssanktionen gegen Russland wegen des Konflikts in der Ostukraine beizubehalten. Europa könne die Strafmaßnahmen nicht aufheben, solange das Minsker Friedensabkommen nicht umgesetzt sei, sagte Jazenjuk nach einer Sitzung des Assoziierungsrates mit der EU in Brüssel. Er zeigte sich „überzeugt, dass die EU Einigkeit zeigen wird“ und „die Sanktionen fortgesetzt werden“. Jazenjuk verwies darauf, dass eine Reihe von Forderungen aus dem Minsker Abkommen nicht erfüllt sei. Dazu gehöre die dauerhafte Einhaltung eines Waffenstillstands durch prorussische Separatisten im Osten des Landes.

US-Vizepräsident Joe Biden reiste am Montag zu Gesprächen nach Kiew. Er will mit Präsident Petro Poroschenko und Regierungschef Arseni Jazenjuk unter anderem über die Umsetzung des im Februar in Minsk beschlossenen Friedensabkommens sprechen. Für Dienstag sind eine Rede vor dem Parlament und ein Treffen mit dem Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko geplant.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsch-chinesische Beziehung: So reagiert China auf Scholz’ Besuch
16.04.2024

Die Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz nach China hat in den vergangenen Tagen die chinesischen Medien beschäftigt. Zum Abschluss seiner...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft IWF-Wachstumsprognose 2024: Deutschland bleibt weltweites Schlusslicht
16.04.2024

Für Deutschland hat der IWF in seiner neuen Prognose keine guten Nachrichten: Sie dürfte auch 2024 unter allen Industriestaaten am...

DWN
Politik
Politik Modernste Raketenabwehrsysteme: So schützt sich Israel gegen Luftangriffe
16.04.2024

Hunderte Raketen und Kampfdrohnen hatte der Iran am Wochenende nach Israel gefeuert. Dass dieser Angriff vergleichsweise glimpflich...

DWN
Politik
Politik Engpass bei Stromversorgung: Oranienburg zeigt Deutschland die Grenzen auf
16.04.2024

Noch ist es ein Einzelfall: Die Kleinstadt Oranienburg, nördlich von Berlin, kommt dem Bedarf ihrer Kunden nicht mehr umfänglich nach....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenabbau wegen KI: Jetzt trifft es auch die Hochqualifizierten
16.04.2024

Der zunehmende Einsatz von KI verändert viele Branchen grundlegend und wird in Zukunft eine Reihe von Berufen überflüssig machen. Davon...

DWN
Politik
Politik 365 Tage Schwarz-Rot in Berlin - weder arm noch sexy!
16.04.2024

Niemand war wohl mehr überrascht als Kai Wegner (CDU), dass er vor genau einem Jahr wie „Kai aus der Kiste" Regierender Bürgermeister...

DWN
Politik
Politik Scholz in China: Deutliche Worte bei Xi zum Ukraine-Krieg und Klimaschutz
16.04.2024

Auf der letzten Etappe seiner China-Reise traf Bundeskanzler Scholz seinen Amtskollegen Präsident Xi Jinping. Bei ihrem Treffen in Peking...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenrückgang: DAX im Korrekturmodus - Was Anleger wissen müssen
16.04.2024

Der DAX hat die Woche mit einer Erholung gestartet, doch diese wurde schnell zunichte gemacht. Die Unsicherheit an den Börsen erreicht ein...