Politik

Schwere Ausschreitungen bei Demonstration in Leipzig

Lesezeit: 1 min
12.12.2015 18:20
In Leipzig demonstrierten ist bei Krawallen Linksextremen zu schweren Ausschreitungen gekommen. Zuvor hatten Rechtsextreme demonstriert. Die Polizei sprach von einer bedrohlichen Stimmung und hohem Gewaltpotential.
Schwere Ausschreitungen bei Demonstration in Leipzig

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Brennende Müllcontainer, Wasserwerfer und zerschlagene Scheiben: Am Rande einer Neonazi-Demonstration in Leipzig ist es am Samstag zu schweren Ausschreitungen zwischen linken Gegendemonstranten und der Polizei gekommen. Vermummte warfen Steine, Flaschen und Feuerwerkskörper, die Beamten gingen mit Wasserwerfern und Reizgas gegen die schwarz gekleideten Krawallmacher vor.

Nach Angaben einer Polizeisprecherin wurden Polizisten aus einer Menge von etwa 1000 Menschen heraus «massiv» angegriffen. Es habe Verletzte gegeben. Die Polizei nahm mehrere Menschen in Gewahrsam. Zahlen nannte sie zunächst nicht.

Nach Angaben der Studentengruppe «Durchgezählt» beteiligten sich etwa 2500 Menschen an mehreren Gegendemonstrationen. Die Polizei wollte diese Zahl nicht bestätigen. Anlass der Krawalle war eine Demonstration von Rechtsextremisten im Stadtteil Südvorstadt. Dazu seien weit weniger Teilnehmer gekommen als die angemeldeten 600, so die Polizei. Zuvor war nur von 200 angemeldeten Teilnehmern die Rede gewesen. Die Demo war am Abend beendet.

Ursprünglich wollten die Neonazis durch den eher links-alternativ geprägten Stadtteil Connewitz marschieren. Das wurde vom Ordnungsamt verweigert, weil dort ein Weihnachtskonzert und ein alternativer Weihnachtsmarkt stattfanden.

Bei den Ausschreitungen ging eine Bushaltestelle zu Bruch, Müllcontainer brannten. Selbst die Feuerwehr sei angegriffen worden, twitterte die Polizei. Es habe am Nachmittag eine bedrohliche Stimmung und hohes Gewaltpotenzial in der Leipziger Südvorstadt gegeben. Am Abend habe sich die Lage jedoch etwas beruhigt.

Die Polizei war mit einem Großaufgebot und Verstärkung aus anderen Bundesländern vor Ort. Die Beamten nahmen zeitweise den gegen Rechtsextremismus engagierten Jenaer Stadtjugendpfarrer Lothar König in Gewahrsam. Er hatte auf einer linken Gegendemo von seinem Lautsprecherwagen aus gesprochen. Am Abend kam er wieder frei. Laut Polizei wird gegen ihn unter anderem wegen des Verdachts auf Landfriedensbruch ermittelt. Zudem habe er sich Beamten widersetzt.

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) nannte die Ausschreitungen «schockierend». «Das ist offener Straßenterror», teilte er mit. Kriminelle diskreditierten den so wichtigen, friedlichen Protest gegen Neonazis.

Schon am frühen Morgen hatten Unbekannte mehrere Brände gelegt. In den Stadtteilen Südvorstadt und Connewitz brannten laut Polizei an mehreren Stellen Autoreifen sowie Container.

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik Deutsch-australische Rüstungskooperation: Mehr als Boote und Panzer?
05.05.2024

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock befürwortet eine engere Rüstungskooperation zwischen Deutschland und Australien, da sie betont,...

DWN
Immobilien
Immobilien Die Grunderwerbssteuer: Was Sie unbedingt wissen sollten!
05.05.2024

Jeder, der in Deutschland ein Grundstück erwerben will, zahlt darauf Steuern. Vorne mit dabei: Die Grund- und Grunderwerbssteuer. Doch was...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Eli Lilly, Merck und Biontech: Deutschland behauptet sich als Pharma-Standort
05.05.2024

Mehr als 250.000 Beschäftigte sind in Deutschland allein in der Pharma-Industrie beschäftigt. Dass die Branche auch in naher Zukunft...

DWN
Finanzen
Finanzen Dispozinsen: Wie sie funktionieren und wie man sie vermeidet
05.05.2024

Dispozinsen können eine teure Überraschung für Bankkunden sein, die ihr Konto überziehen. Dieser Artikel erklärt, wie Dispozinsen...

DWN
Technologie
Technologie EU-China-Beziehung: Droht ein Handelskrieg um Elektroautos?
05.05.2024

Vor Xi Jinpings Besuch in Paris bekräftigt Deutschland seine Haltung im EU-China-Streit um E-Autos. Doch wie wird die EU reagieren?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Europameisterschaft 2024 am Arbeitsplatz streamen: Wie weit geht Arbeitgeber-Toleranz?
05.05.2024

Die Spiele der Europameisterschaft 2024 finden zu Zeiten statt, die nicht ideal für Arbeitnehmer sind. Einige Spiele starten bereits um 15...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Handwerksbetriebe in Not: Geschäftslage trübt sich ein
05.05.2024

Die aktuelle Lage im Handwerk bleibt düster, mit einer spürbaren Verschlechterung der Geschäftslage im ersten Quartal 2024 aufgrund...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...