Politik

UN: Europa muss Flüchtlings-Krise in der Region lösen

UN-Flüchtlingshochkommissar António Guterres hat einen New Deal für die Nachbarn Syriens gefordert. Dort seien die meisten Flüchtlinge aufgenommen. Nur ein Ende des Kriegs und ein Investitionsprogramm für die Region könne die Massen-Vertreibung stoppen.
22.12.2015 01:17
Lesezeit: 1 min

"Wir brauchen einen 'New Deal' der Staatengemeinschaft - insbesondere der Europäer - mit Syriens Nachbarstaaten", sagte Guterres am Montagabend vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Er bezog sich auf das massive Investitionsprogramm, mit denen die USA in den 30er Jahren der Wirtschaftskrise in ihrem Land begegnet waren.

"Ohne Bildung für die Kinder, Zugang zum Arbeitsmarkt und Schutz gegen die Armut haben immer mehr Syrer keine Wahl, als sich auf den Weg nach Europa zu machen", sagte Guterres. Er verwies auf eine Studie der UN und der Weltbank, wonach neun von zehn Syrern in Jordanien und im Libanon unter der Armutsschwelle leben und die Hälfte der Kinder nicht in die Schule geht.

"Massive Investitionen im Libanon, in Jordanien und in der Türkei sind notwendig, um den Regierungen zu helfen und die Flüchtlinge vor dem Elend zu bewahren", sagte der Flüchtlingshochkommissar. Die Kosten würden die drei Milliarden Euro, die die EU der Türkei zugesagt hat, bei weitem übersteigen. Ebenso würden die Kosten für den Wiederaufbau in Syrien immer höher werden.

Tatsächlich hat Europa eine Verpflichtung, den Wiederaufbau voranzutreiben. Denn die Politik der EU, die die kriegsführenden Welt- und Regionalmächte zu lange haben gewähren lassen, wird die massive Vertreibung von Millionen Menschen auf Dauer in Europa nicht ohne schwere soziale und politische Verwerfungen schultern können.

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