Politik

Umfrage: Bei der Mehrheit der Deutschen steigt das Gefühl der Unsicherheit

54 Prozent der Deutschen geben in einer Umfrage an, dass sich ihr Sicherheitsgefühl verschlechtert oder stark verschlechtert hat. Besondere Sorgen machen den Deutschen die Einbrecher. Die Aufklärungsquote ist auch wirklich nicht berauschend.
27.12.2015 18:26
Lesezeit: 1 min

Die gefühlte Sicherheit in Deutschland geht einer Umfrage zufolge spürbar zurück. 54 Prozent der Befragten gaben an, ihr Sicherheitsgefühl mit Blick auf Kriminalität habe sich im vergangenen Jahr verschlechtert oder stark verschlechtert. Das ergab eine repräsentative Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur, an der 2009 Menschen teilnahmen. Eine Verbesserung der Sicherheitslage stellten lediglich 2 Prozent fest.

Die größte Angst haben die Teilnehmer vor Terrorismus (27 Prozent) und Einbrüchen (26 Prozent). Nur nach Einbrüchen gefragt, gaben 79 Prozent an, darüber zumindest etwas besorgt zu sein. Während die Furcht vor Terror über die Altersgruppen hinweg nur wenig schwankt, ist die Angst vor Einbrechern bei älteren Menschen ausgeprägter als bei jüngeren.

Insgesamt 45 Prozent schützen ihr Zuhause nach eigenen Angaben allerdings «nicht in besonderem Maße». 28 Prozent haben hingegen zusätzliche Schlösser an Türen und Fenstern angebracht. Auf eine Alarmanlage setzen 10 Prozent, eine Schusswaffe halten 3 Prozent parat. 17 Prozent wollen ihre Schutzmaßnahmen in den kommenden zwölf Monaten aufrüsten.

Bereits im Jahr 2014 war die Zahl der angezeigten Einbrüche um rund zwei Prozent auf 152 123 Fälle gestiegen. Die Aufklärungsquote lag bei 15,9 Prozent, wie aus der Kriminalstatistik hervorgeht. Gleichzeitig stieg die Zahl der gescheiterten Einbruchsversuche - laut Polizei ein Zeichen dafür, dass sich präventive Schutzmaßnahmen lohnen.

Um sich auch unterwegs vor möglichen Angreifern zu schützen, ist der Umfrage zufolge Reizgas, etwa Pfefferspray, am beliebtesten. 15 Prozent sagten, sie führten das zum Beispiel bei Dunkelheit mit sich. Taschenmesser und Schreckschusspistolen sind mit sieben bzw. zwei Prozent eher selten. Rund zwei Drittel gaben an, gar nichts Besonderes zur Selbstverteidigung mitzunehmen.

Die Tendenz hin zu einem sinkenden Sicherheitsgefühl stimmt mit den Ergebnissen einer kürzlich veröffentlichten Studie der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen überein. Demnach blickt erstmals seit Jahren eine Mehrheit der Deutschen (55 Prozent) sorgenvoll in die Zukunft - besonders die über 55-Jährigen. «Die gegenwärtige humanitäre Krise und die zunehmende Angst vor Terroranschlägen hat die Bevölkerung tief verunsichert und lässt sie an einer positiven Zukunft zweifeln», sagte der Wissenschaftliche Leiter der Stiftung, Ulrich Reinhardt.

Notizblock

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...