Finanzen

Ölpreis sackt ab, Asien fürchtet weltweite Rezession

Das Ende der internationalen Sanktionen gegen den Iran hat die Ölpreise auf den tiefsten Stand seit rund 13 Jahren gedrückt. In Asien sprechen die Analysten ganz offen von einer weltweiten Rezession.
18.01.2016 09:33
Lesezeit: 1 min

Die Börsen in Fernost haben ihre Talfahrt zu Wochenbeginn fortgesetzt. Der Ausverkauf an der Wall Street am Freitag und der anhaltende Ölpreisverfall schüre die Sorgen um die globale Konjunktur, sagten Analysten am Montag. Die Tatsache, dass die Aktien in den USA und in Europa zuletzt unter ihre Tiefststände von August gefallen seien und sich nicht nachhaltig erholen konnten, sei bezeichnend, sagte Analyst Chotaro Morita vom Broker SMBC Nikko Securities. "Wir kommen nun in ein Stadium, in dem wir das Risiko einer Rezession der Weltwirtschaft in Erwägung ziehen müssen."

In Tokio schloss der Leitindex Nikkei 1,1 Prozent tiefer bei 16.955 Punkten, dem niedrigsten Schlussstand seit einem Jahr. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans gab 0,5 Prozent nach. Zulegen konnten dagegen die chinesischen Börsen. In Shanghai ging es um 0,5 Prozent nach oben, der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen stieg um 0,4 Prozent. Die chinesische Zentralbank unternahm einen weiteren Schritt, um die Landeswährung Yuan zu stützen. Einige Geldhäuser, die im Auslandsdevisenhandel tätig sind, müssen künftig mehr Yuan als Reserve vorhalten. So sollen Yuan-Bestände im Handel reduziert und Wetten auf eine Abwertung des Wechselkurses erschwert werden, sagten Insider.

Das Ende der internationalen Sanktionen gegen den Iran drückte die Ölpreise auf den tiefsten Stand seit rund 13 Jahren. Der Preis für Öl der führenden Nordseesorte Brent fiel zeitweise unter 28 Dollar je Barrel (rund 159 Liter). Da mit der Aufhebung der Sanktionen der Iran wieder mehr Öl am Weltmarkt verkaufen könne, erhöhe dies den Abwärtsdruck auf die Preise, sagten Analysten. Die Ölpreise sind seit Mitte 2014 um 75 Prozent eingebrochen, seit Anfang 2016 um über 25 Prozent. Grund sind ein Überangebot und eine zugleich maue Nachfrage wegen trüber Konjunkturaussichten.

Der Euro notierte im Fernost-Handel wenig verändert bei 1,0881 Dollar.

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