Finanzen

EZB: Ende für 500 Euro-Schein hat nichts mit Bargeld-Verringerung zu tun

Der Rat der EZB wird die 500-Euro-Banknote abschaffen. Mario Draghi beruhigte die Sparer und sagte, sie sollten eben auf den 200 Euro-Schein ausweichen.
16.02.2016 02:46
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

EZB-Präsident Mario Draghi will im Falle einer Abschaffung der 500-Euro-Geldscheine vor allem Kriminellen die Finanzierung von Straftaten erschweren. "Das hat nichts mit einer Verringerung von Bargeld zu tun," sagte Draghi am Montag vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europa-Parlaments in Brüssel. "Die 500-Euro-Note wird immer mehr als ein Instrument für kriminelle Aktivitäten gesehen." In diesem Zusammenhang seien die Erwägungen zu sehen. Einem Notenbank-Insider zufolge hat der EZB-Rat bereits kürzlich mit Mehrheit eine Absichtserklärung zur Abschaffung des Scheins getroffen.

In Deutschland hatte sich am Freitag Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble offen dafür gezeigt, den 500-Euro-Schein abzuschaffen. Er gehört weltweit zu den Banknoten mit dem höchsten Wert. In den USA reicht die Skala nur bis 100 Dollar. Deutschland gehörte bei der Einführung des Euro-Bargeldes zu den größten Befürwortern des 500-Euro-Scheines. Der Grund: Die Note entspricht auf Euro-Ebene dem alten 1000-Mark-Schein.

Draghi zufolge würden Sparer nicht unter der Änderung leiden. Sie könnten etwa auf 200-Euro-Geldscheine ausweichen.

Der EZB-Präsident hatte bereits kürzlich gesagt, es gebe technische Vorbereitungen für eine mögliche Abschaffung des 500-Euro-Scheins. Das Notenbank-Direktorium erwäge dies schon seit geraumer Zeit. Fraglich sei noch, wie man am besten eine Entscheidung umsetze und kommuniziere.

Bedeutende Länder wie Deutschland und Frankreich haben in der jüngsten Vergangenheit für eine Beschränkung der Zahlung mit Barmittel ausgesprochen. Offiziell wird argumentiert, dass dies Vorteile im Kampf gegen die Geldwäsche und die Terror-Finanzierung mit sich bringe. Tatsächlich soll verhindert werden, dass die Kunden ihre Gelder von den Banken abziehen. Denn nur so kann die Durchsetzung von Strafzinsen für Sparguthaben erzwungen werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Marokko als chinesisches Tor zur EU – doch Handelskrieg könnte Riegel vorschieben
18.05.2025

Peking investiert Milliarden in Marokkos Industrie – doch geopolitische Spannungen und der drohende Protektionismus eines möglichen...

DWN
Politik
Politik Gefängnis, Gericht, Geschichte – Stammheim 50 Jahre nach dem RAF-Prozess
18.05.2025

Vor 50 Jahren begann in Stammheim der RAF-Prozess – ein juristisches Mammutverfahren gegen den Terror. Wie viel Rechtsstaat blieb im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Analyse: „Die alte Weltordnung ist am Ende – und sie wird nicht zurückkehren“
18.05.2025

Das Zeitalter des freien Welthandels ist vorbei – die Welt wird neu vermessen. China produziert, die USA rüsten sich, und Europa...

DWN
Politik
Politik Handelskriege auf Risiko – Trumps russisches Roulette mit der US-Wirtschaft
18.05.2025

Mit Zöllen, Drohungen und Handelskriegen will Washington die Industrie heimholen. Doch was, wenn der Revolver in der Hand des Präsidenten...

DWN
Finanzen
Finanzen Greg Abel übernimmt: Der stille Stratege hinter Warren Buffetts Milliarden-Imperium
17.05.2025

Mit dem Rückzug von Warren Buffett endet eine Ära. Doch an die Stelle des legendären Investors tritt kein charismatischer Visionär,...

DWN
Panorama
Panorama In Zeiten von Trump: Bleibt das Traumziel USA für Deutsche attraktiv?
17.05.2025

Die USA galten lange als Traumziel für deutsche Urlauber. Doch politische Entwicklungen und wachsende Unsicherheit verändern das Bild....

DWN
Immobilien
Immobilien Koalitionsvertrag 2025: Das bedeutet er für Mieter, Vermieter und Immobilienbesitzer
17.05.2025

Union und SPD haben nach längerem Hin und Her den Koalitionsvertrag für die kommende Regierungsperiode unterschrieben. Was dieser zu den...

DWN
Technologie
Technologie Batteriekrieg mit China: Europa setzt auf Start-ups, Peking baut Gigafabriken
17.05.2025

Der technologische Wettlauf gegen Pekings Expansionsstrategie hat begonnen. Start-ups wie Factorial und Industriegiganten wie Mercedes...