Politik

Hacker legen schwedische Zeitungen lahm

In Schweden sind die großen Zeitungen einige Stunden lang offline gewesen. Der Grund war eine Hacker-Attacke. Interessant: Obwohl offenbar viele Server der Attacke in Russland stehen, sind die Behörden sehr zurückhaltend mit eine Schuldzuweisung.
20.03.2016 15:53
Lesezeit: 1 min
Hacker legen schwedische Zeitungen lahm
Auch die Bonnier-Wirtschaftszeitung Dagens Industri wurde Opfer der DDoS-Attacke. (Foto: DI)

In Schweden haben Hacker die Internetseiten mehrerer großer Zeitungen stundenlang lahmgelegt. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, fand der Angriff am Samstagabend statt. Nach Ansicht von Experten handelte es sich um eine sogenannte Denial-of-Service-Attacke. Dabei bringen Hacker eine Website durch das Versenden massenhafter Daten zum Zusammenbruch.

Die Internetseiten von „Dagens Nyheter“, „Svenska Dagbladet“, „Expressen“, „Aftonbladet“, „Dagens Industri“, „Sydsvenskan“ und „Helsingborgs Dagblad“ waren zwischen 20.00 und 23.00 Uhr teilweise oder gar nicht zugänglich. Die Vorsitzende des Branchenverbands der schwedischen Medienunternehmen, Jeanette Gustafsdotter, sprach von einem „äußerst gefährlichen und schwerwiegenden Angriff“ und einer „Bedrohung der Demokratie“.

In die Suche nach den Tätern waren der Polizei zufolge auch schwedische Geheimdienste eingeschaltet. Kurz vor dem Angriff hatte es im Kurzbotschaftendienst Twitter eine anonyme Ankündigung gegeben. Darin hieß es: „In den kommenden Tagen wird es Angriffe gegen die schwedische Regierung und gegen Medien geben, die falsche Propaganda verbreiten.“ Eine Stunde später folgte ein weiterer Tweet: „Das passiert, wenn Sie falsche Propaganda verbreiten. Aftonbladet.se #offline.“

Anders Ahlqvist, Sicherheitsexperte der Polizei in Stockholm, sagte der Zeitung Dagens Industri: Es gäbe Hinweise, dass viele Server, von denen die Angriffe gestartet wurden, in Russland stehen. Doch das sage nichts über die Drahtzieher aus: „Man achtet in als Angreifer in der Regel darauf, dass man diese sogenannten Zombie-Maschinen möglichst weit weg vom eigenen Standort positioniert.“ Dagens Industri gehört wie die Deutschen Wirtschafts Nachrichten zum Bonnier-Verlag.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Warum nur 1 von 25 Aktien echten Wohlstand schafft
02.08.2025

Nur vier Prozent der Aktien schaffen es, den Markt nachhaltig zu schlagen – der Rest vernichtet langfristig Vermögen. Was Anleger jetzt...

DWN
Finanzen
Finanzen Immobilien-Crowdfunding-Falle: Anleger warnt vor Reinvest24
02.08.2025

Ein Investor schlägt Alarm: Zinsen bleiben aus, Geld verschwindet, Auskünfte gibt es keine. Der Fall der Plattform Reinvest24 zeigt, wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fahrermangel in Europa: Fast die Hälfte der europäischen Lkw-Fahrer steht kurz vor der Pensionierung
02.08.2025

Europa droht eine stille Krise, die alle trifft: Hunderttausende Lkw-Fahrer gehen bald in Rente – doch kaum jemand will nachrücken....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chef des Superfonds Eifo zur chinesischen Windkraft-Offensive: „Ich bin besorgt“
02.08.2025

Chinas Windkraftkonzerne drängen mit Macht auf globale Märkte – und bedrohen nun auch Europas Energiewende. In Lateinamerika, Afrika...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gefahr für Trumps Zollpolitik: Klagen eingereicht – entscheidender Prozess hat begonnen
01.08.2025

Trumps Zollpolitik steht vor dem juristischen Kollaps: Fünf US-Firmen und zwölf Bundesstaaten klagen gegen die Sondervollmacht, auf deren...

DWN
Technologie
Technologie Huawei schockt die Konkurrenz: 3000-Kilometer-Batterie stellt alles Bisherige in den Schatten
01.08.2025

Huawei greift nach der Technologieführung im Batteriezeitalter: Mit 3000 Kilometern Reichweite und fünf Minuten Ladezeit droht der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zollroulette: Die Weltwirtschaft tanzt nach seiner Pfeife
01.08.2025

Donald Trump zündet die nächste Eskalationsstufe im globalen Wirtschaftskrieg – mit Zöllen, Chaos und Drohgebärden. Experten sprechen...

DWN
Politik
Politik Boomer-Soli: Rentensystem soll stabiler werden – und reiche Rentner sollen zahlen
01.08.2025

Reiche Rentner sollen künftig stärker zur Kasse gebeten werden – so die Idee eines "Boomer-Soli". Ein Vorschlag, der das Rentensystem...