Finanzen

Steilmann-Pleite bedroht Rückzahlung von Anleihen

Nach der Insolvenz des Modeunternehmens Steilmann geraten dessen Anleihen in den Fokus des Interesses. In den Jahren 2017 und 2018 laufen drei Anleihen im Volumen von rund 90 Millionen Euro aus, deren Rückzahlung nun als ungewiss gilt. Der Aktienkurs des Unternehmens sackte ab.
24.03.2016 15:26
Lesezeit: 1 min

Die bankrotte Modefirma Steilmann kann Anleihen im Gesamtvolumen von rund 90 Millionen Euro eventuell nicht mehr zurückzahlen, wie Finance Magazin berichtet. Im August erst wurde eine der drei Anleihen nochmals um rund 15 Millionen Euro aufgestockt. Eine Rückzahlung ist derzeit nicht sicher, die Papiere wurden am Donnerstag vom Handel ausgesetzt.

Für den Markt für Mittelstandsanleihen sind dies schlechte Nachrichten. Dieser gilt ohnehin als angeschlagen und dürfte durch die Insolvenz Steilmanns – einem der letzten verbliebenen großen Emittenten – nun noch deutlich weniger Kapital anziehen. Andere Mittelständler mussten sich zuletzt zurückziehen oder ihr Engagement verringern – darunter Ekosem Agrar, Singulus und German Pellets, wie Finance Magazin schreibt.

Die Aktie von Steilmann ist seit Mittwochabend um fast 80 Prozent eingebrochen und liegt derzeit etwa bei 0,25 Euro. Erst im vergangenen November war das Modehaus an die Börse gegangen – der Ausgabepreis der Aktien lag damals bei 3,50 Euro. Steilmann hatte gehofft, rund 100 Millionen Euro von Aktionären einsammeln zu können, am Ende waren es rund 9 Millionen.

Das Modeunternehmen meldete am Mittwoch Insolvenz an. „Der Vorstand der Steilmann SE ist nach umfassender Prüfung heute zu der Überzeugung gelangt, dass im Zuge des aktuellen Geschäftsverlaufs die Steilmann SE zahlungsunfähig ist. Der Vorstand wird vor diesem Hintergrund nunmehr unverzüglich den Insolvenzantrag stellen“, kündigt der Vorstand an.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...