Finanzen

Deutsche kaufen mit Begeisterung auf Kredit

Der Kreditbestand der deutschen Banken hat einen Höchststand erreicht. Der Grund: Wegen der niedrigen Zinsen machen die Konsumenten massiv Gebrauch von Krediten auch für Anschaffungen des täglichen Lebens.
25.04.2016 15:27
Lesezeit: 1 min

Die niedrigen Zinsen verlocken Verbraucher und Unternehmen zunehmend zu Anschaffungen auf Pump. Die auf das Kreditgeschäft spezialisierten Banken in Deutschland vergaben im vergangenen Jahr neue Kredite im Volumen von 130 Milliarden Euro, wie der Bankenfachverband in Frankfurt mitteilte. Das war ein Plus von 8,7 Prozent zum Vorjahr.

Der Kreditbestand der Institute erreichte zum Jahresende mit 159,3 Milliarden Euro einen neuen Höchstwert. Mit einem Plus von 6,8 Prozent zum Vorjahr seien die Bestände «so stark gewachsen wie zuletzt im Jahr der Abwrackprämie», erklärte Verbandschef Jan Wagner.

2009 hatten Neuwagenkäufer in Deutschland für das Verschrotten ihres alten Autos eine staatliche Prämie von 2.500 Euro bekommen. Das hatte die Nachfrage nach Finanzierungen für Autokäufe kräftig angekurbelt. Im vergangenen Jahr finanzierten die Kreditbanken etwa zwei Millionen Kraftfahrzeuge, jeder zweite Ratenkredit wird zur Anschaffung eines Neu- oder Gebrauchtwagens genutzt.

Jedes fünfte Verbraucherdarlehen bundesweit wird nach Angaben des Verbandes mittlerweile über das Internet angebahnt - ein einfacher Online-Abschluss sei aber noch nicht möglich. Der Bankenfachverband macht sich für einen digitalen Kreditvertrag stark: «Verbraucherkredite müssen genauso einfach wie andere Verträge im Internet abgeschlossen werden können», forderte Wagner. Der Verband vertritt 56 Institute.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie The bright, bright future ahead (AI): Bringt künstliche Intelligenz uns eine bessere Zukunft?
13.07.2025

Es geht Schlag auf Schlag. Bald, so hört man, haben wir die AGI (artificial general intelligence) und danach kommt die Superintelligence....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Geschäftsideen schützen: Mehr Umsatz für Unternehmen mit Patenten und Marken
13.07.2025

Mehr als 50-Prozent mehr Umsatz für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die ihre Innovationen schützen – warum cleverer Schutz der...

DWN
Politik
Politik Patient Pflegeversicherung: Es fehlen Milliarden in den Kassen
13.07.2025

Immer mehr Pflegebedürftige in Deutschland – und die Finanzierungslücke wächst. Der Bundesrechnungshof warnt und spricht von über 12...

DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...