Politik

BMW verliert in den USA an Boden

Der Autobauer BMW leidet unter einem schrumpfenden Geschäft auf dem US-Markt. Die Bayern mussten hier im ersten Quartal 2016 einen Rückgang der Verkäufe hinnehmen. Insgesamt ging der Gewinn vor Steuern um fast zwei Milliarden Euro zurück.
03.05.2016 10:28
Lesezeit: 1 min

Trotz Rekordverkaufszahlen hat BMW im Startquartal in seinem Kerngeschäft etwas weniger verdient. In der Autosparte gab der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 1,7 Prozent nach auf gut 1,76 Milliarden Euro, wie der Münchner Premiumhersteller am Dienstag mitteilte. Analysten hatten laut Reuters mit einem Anstieg auf mehr als 1,8 Milliarden Euro gerechnet.

Im Quartalsbericht führte BMW höhere Kosten für Vertrieb und Verwaltung an. Zudem sei der Konkurrenzkampf im Markt hoch – das drückt auf die Preise. In den USA etwa, dem zweitgrößten Automarkt nach China, liefen die Geschäfte für die Bayern zuletzt schlechter. Die Rendite (Ebit-Marge) im Segment Automobile gab auf 9,4 (9,5) Prozent nach. Damit lagen die Münchner vor dem Rivalen Daimler mit 7,1 Prozent in der PKW-Sparte – und auch über den Erwartungen der Analysten.

„Entscheidend ist für uns nicht der kurzfristige Erfolg, sondern nachhaltiges und profitables Wachstum“, sagte Vorstandschef Harald Krüger – auch wenn BMW verliert. Wie die Konkurrenz muss BMW den Umbruch zu neuen Antriebsformen und Vernetzung stemmen. Forschung und Entwicklung verschlingen Milliarden, die Krüger vor allem durch den Verkauf großer Limousinen wieder einspielen will. Große Hoffnungen ruhen deshalb auf dem Flaggschiff 7er, von dem zuletzt deutlich mehr Fahrzeuge verkauft wurden. Bei der Superluxusmarke Rolls-Royce brach der Absatz dagegen um 29 Prozent ein, vor allem wegen der angespannten Situation im arabischen Raum. Von allen drei Konzernmarken – das sind BMW, Mini und Rolls-Royce – wurden im ersten Quartal weltweit 557.605 Wagen verkauft (plus 5,9 Prozent). Der Umsatz sank dennoch minimal, weil Wechselkurseffekte etwa beim britischen Pfund und dem chinesischen Renminbi bremsten.

Auf Konzernebene steigerte BMW zu Jahresbeginn den Gewinn kräftig: Das Ergebnis vor Steuern (EBT) legte im ersten Quartal um 4,4 Prozent zu auf knapp 2,4 Milliarden Euro. Unterm Strich kletterte der Gewinn um 8,2 Prozent auf 1,64 Milliarden Euro.

Für das Gesamtjahr bekräftigte BMW-Chef Harald Krüger die Ziele: „Wir streben 2016 bei den Auslieferungen im Segment Automobile und dem Konzernergebnis vor Steuern leichte Zuwächse auf jeweils neue Bestmarken an.“ Zudem gehe der Konzern davon aus, auch in diesem Jahr der weltweit führende Premium-Hersteller zu bleiben. Im ersten Quartal schnitt im Markenvergleich Mercedes beim Absatz besser ab als BMW.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Deutschland zündet den Steuer-Turbo – hilft das der lahmenden Wirtschaft wirklich?
19.06.2025

Milliardenschwere Steuererleichterungen, gelockerte Schuldenbremse, ein Investitionspaket auf Pump – die Merz-Regierung setzt alles auf...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Krieg ohne Inflation: Wie Israel das ökonomische Tabu bricht
18.06.2025

Israel führt Krieg, pumpt Milliarden in Rüstung und treibt die Geldmenge nach oben – doch die Inflation bleibt aus. Ist alles, was wir...

DWN
Politik
Politik Kommt die Wehrpflicht? Nur jeder dritte Deutsche würde heute Wehrdienst leisten
18.06.2025

Die Nato drängt: Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie soll die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Raus ist raus: Russland droht westlichen Firmen mit Rückkehr-Verbot
18.06.2025

Westliche Konzerne wollten erst raus – und nun leise zurück nach Russland? Die Regierung macht dicht: Rückkaufrechte gestrichen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stellenabbau: Deutsche Industrie verliert in nur einem Jahr 100.000 Arbeitsplätze
18.06.2025

Die desaströse Wirtschaftspolitik der letzten Jahre führt in der Konsequenz zu immer mehr Stellenabbau in der deutschen Industrie. Vor...

DWN
Finanzen
Finanzen Silberpreis und Platinpreis explodieren – verdrängen diese Metalle bald das Gold als Krisenwährung?
18.06.2025

Der Silberpreis und der Platinpreis schießen in die Höhe – und Anleger wenden sich zunehmend vom teuren Gold ab. Droht dem einstigen...

DWN
Politik
Politik Diäten, Rente und Pflege - was sich im Juli ändert
18.06.2025

Gerade in der Urlaubszeit wäre mehr Geld auf dem Konto ein Traum: Für wen ab Juli mehr drin ist und welche Fristen Sie beachten sollten.

DWN
Politik
Politik Neuer BND-Chef wird Martin Jäger - bisher deutscher Botschafter der Ukraine
18.06.2025

Der deutsche Botschafter in der Ukraine, Martin Jäger, wird neuer Präsident des Bundesnachrichtendienstes. BND-Präsident Bruno Kahl...