Gemischtes

Carsharing einer der größten Treiber für Elektromobilität

Durch Carsharing gelingt nachweislich der leichte Erstzugang zum Thema Elektromobilität. Das ist das Ergebnis einer Erhebung des Carsharing-Unternehmens DriveNow. Um Autofahrer nachhaltig von der E-Mobilität zu überzeugen, muss nun aber die Ladeinfrastruktur zügig ausgebaut und die Kosten für solche Fahrzeuge gesenkt werden.
11.05.2016 07:33
Lesezeit: 2 min

Carsharing ist aktuell einer der wichtigsten Nutzungsfälle für Elektrofahrzeuge. DriveNow, das Carsharing Joint Venture der BMW Group und der Sixt SE, hat seit Sommer 2013 über 100.000 Menschen in Deutschland mit Elektromobilität in Berührung gebracht. Dabei haben die Kunden mehr als 350.000 Fahrten und über drei Millionen elektrische Kilometer absolviert. Dennoch gibt es nach Ansicht der potentiellen Kunden nach wie vor wesentliche Hürden, die dem Kauf eines E-Autos im Wege stehen.

„Carsharing ist aktuell einer der größten Treiber für Elektromobilität in Deutschland. Durch Carsharing gelingt nachweislich der leichte Erstzugang zu Elektromobilität für die breite Bevölkerung“, so Sebastian Hofelich, Geschäftsführer von DriveNow. Elektrofahrzeuge seien ihm zufolge die logische Fortentwicklung des nachhaltigen Carsharing-Gedankens. Das Unternehmen sei daher in den vergangenen Jahren trotz teilweise mangelnder Elektro-Ladeinfrastruktur in Vorleistung gegangen und habe 20 Prozent der Flotte elektrifiziert.

„Grundvoraussetzung für den Erfolg von Elektromobilität in Deutschland ist nun der weitere zügige Ausbau der Ladeinfrastruktur“, sagt Nico Gabriel, Geschäftsführerkollege bei DriveNow. Es müsse gelingen, dass Kommunen, Versorger, Betreiber und Nutzer der Infrastruktur an einem Strang ziehen.

DriveNow hat bis Ende 2015 den Anteil von E-Fahrzeugen in seiner europäischen Carsharing-Flotte auf 20 Prozent ausgebaut. Auch in allen fünf deutschen DriveNow Städten gehören elektrische Fahrzeuge zur Flotte. Die Auslastung der BMW i3 in der deutschen DriveNow Flotte ist nahezu identisch mit der der flotteneigenen Verbrennungsfahrzeugen. Die Spitzenauslastung schafften zwei Stromer der DriveNow Flotte in der Carsharing-Hochburg Berlin: Sie kamen jeweils auf 17 Fahrten am Tag. Der Spitzenreiter unter den Kunden fuhr bereits rund 150 Mal mit einem BMW i3 von DriveNow.

Abhängig vom Ausbau der Ladeinfrastruktur in den Städten plant das Unternehmen, das bereits mehr als 800 BMW i3 sein Eigen nennt, den Anteil an E-Fahrzeugen auch 2016 weiter zu erhöhen.

Insgesamt meldet die deutsche Car-Sharing-Branche einen deutlichen Kundenzuwachs. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1,26 Millionen Nutzer registriert, das sind 220.000 mehr als 2014.

Ob die kürzlich beschlossene Kaufprämie für Elektroautos das Interesse der potentiellen Kunden zusätzlich ankurbeln kann, scheint allerdings fraglich. Jeder siebte Verbraucher in Deutschland spiele zwar mit dem Gedanken, sich einen batteriebetriebenen Wagen zuzulegen. Für mehr als die Hälfte der Interessenten sind Kaufprämien und steuerliche Vergünstigungen jedoch kein Grund für die Wahl eines Elektroautos, wie aus einer vor wenigen Wochen in Nürnberg veröffentlichten Befragung der GfK-Marktforschung hervorgeht. Entscheidend seien hingegen Umweltaspekte und geringere Unterhaltskosten im Vergleich zu Wagen mit Benzin- oder Dieselmotoren.

Zwei Drittel der Befragten empfinden Reuters zufolge die hohen Anschaffungskosten von Elektroautos als wesentliche Hürde. Daran ändere eine Kaufprämie wenig. Denn gegen eine höhere Akzeptanz von Elektroautos sprächen die geringe Reichweite und lange Batterieladezeiten. Eine wichtige Rolle bei der Anschaffung spiele die Infrastruktur, wenn es um die Wahl des Antriebs gehe. Rund die Hälfte der Verbraucher sei der Auffassung, dass das Netz an Ladestationen noch unzureichend sei. Die Ergebnisse des GfK Global Green Index, basieren auf einer Befragung von Anfang April.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Putins Parade: Moskau feiert "Tag des Sieges" – Europas Spaltung auf dem Roten Platz sichtbar
09.05.2025

Während Putin mit Pomp den „Tag des Sieges“ feiert, marschieren zwei europäische Regierungschefs an seiner Seite – trotz Warnungen...

DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch zur Eröffnung am Freitag
09.05.2025

Zum Handelsbeginn am Freitag hat der DAX ein frisches DAX-Rekordhoch erreicht. Die im April gestartete Erholungswelle nach dem ersten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen nur noch geringfügig an - ist das die Trendwende?
09.05.2025

Der Anstieg der Insolvenzen in Deutschland hat sich im April deutlich verlangsamt. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Monatsvergleich...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie profitiert von starkem Jahresauftakt - und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag leicht zugelegt. Das deutsche Geldhaus überraschte mit einem...

DWN
Politik
Politik Zweite Kanzlerreise: Erwartungen an Merz in Brüssel steigen
09.05.2025

Nur drei Tage nach seinem Amtsantritt ist Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu seiner zweiten Kanzlerreise aufgebrochen – Ziel ist...

DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...