Die amerikanische Ratingagentur Moody’s hat die Kreditwürdigkeit Saudi-Arabiens um eine Stufe von Aa3 zu A1 herabgestuft. Zuvor hatten auch die Wettbewerber Standard & Poor’s und Fitch ihre Bewertung nach unten angepasst. Es ist das erste Mal, dass Moody’s Saudi-Arabien herabgestuft hat, seit es das Land bewertet, wie Financial Times schreibt.
„Eine Kombination aus geringerem Wachstum, höheren Schulden und geringeren Finanzpuffern macht das Königreich anfälliger für zukünftige Schocks“, schreibt die Ratingagentur.
Moody‘s geht davon aus, dass das reale saudische Bruttoinlandsprodukt in den kommenden fünf Jahren etwa zwei Prozent betragen werde. Diese Prognose liegt deutlich unter dem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von etwa fünf Prozent, das zwischen 2011 und 2015 verzeichnet wurde. Der Hauptgrund für den Rückgang liegt in den gesunkenen Weltmarktpreisen für Erdöl. Das Haushaltsdefizit werde mit etwa 15 Prozent so hoch wie im vergangenen Jahr ausfallen.
Die vom aufstrebenden Prinzen Mohammed bin Salman verkündete „Vision 2030“ – ein Reformprogramm, welches das Land weniger abhängig vom Erdöl machen und die Wirtschaft diversifizieren soll – wird von der Ratingagentur noch vorsichtig bewertet. Dieses könne dazu beitragen, das Rating künftig wieder anzuheben. Für eine Einschätzung sei es aber noch zu früh, weil das Reformpaket bisher über den Stand der Planung nicht hinausgekommen ist.
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