Politik

Bergbau der Zukunft: Luxemburg will Rohstoffe im Weltall abbauen

Luxemburg plant, gemeinsam mit dem US-Unternehmen Deep Space Industries Rohstoffe auf Asteroiden abzubauen. Die Regierung des EU-Landes wird dazu Entwicklung und Start der ersten Rakete mitfinanzieren. Mit dem Bergbau im Weltall will Luxemburg langfristig neue Geldquellen erschließen - einige Asteroiden bestehen aus wertvollen Metallen und sind potentiell Billionen Dollar wert.
25.05.2016 00:30
Lesezeit: 1 min
Bergbau der Zukunft: Luxemburg will Rohstoffe im Weltall abbauen
Luxemburg will gemeinsam mit Deep Space Industries Rohstoffe auf Asteroiden abbauen. (Screenshot) Foto: Gloria Veeser

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Luxemburg hat eine Kooperation mit dem US-Unternehmen Deep Space Industries (DSI) für den Bergbau im Weltraum geschlossen. Dem Vertrag zufolge wird die Regierung des EU-Landes die Entwicklung und den Start der ersten DSI-Rakete mitfinanzieren. Die Rakete namens Prospector-X soll zunächst die Schlüsseltechnologien in der Erdumlaufbahn testen, die für die Sichtung und Erschließung von Rohstoffen auf Asteroiden nötig sind.

Dazu hatte Luxemburg im Februar als erstes EU-Land seine Absicht verkündet, die notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen für den kommerziellen Bergbau im Weltall zu schaffen. Die Initiative umfasst eine ganze Reihe von Maßnahmen, die Luxemburg zum europäischen Zentrum für die Erschließung von Weltraum-Rohstoffen machen soll.

Mit dem so genannten Space Mining könnte sich das kleine Land, das mangels natürlicher Ressourcen hauptsächlich als Steuerparadies bekannt war, langfristig neue Geldquellen erschließen und künftig wertvolle Rohstoffe auf Asteroiden abbauen.

Die Erschließung von Rohstoffquellen im All ist umstritten: Rechtlich gesehen „gehören“ die gefunden Rohstoffe niemandem – und sollten nach Meinung vieler Forscher daher allen Menschen gleichermaßen zu Gute kommen. Andere sehen den „Eroberer“ eines Asteroiden als den Besitzer: Im vergangenen Jahr hat US-Präsident Obama einen Gesetzeszusatz zum Space Act Bill verabschiedet, der US-Unternehmen wie DSI oder den Konkurrenten Planetary Resources die Besitz- und Schürfrechte an Rohstoffen sichert, die sie im Weltall „finden“.

Mit dem Fortschritt in der Raketentechnologie könnte sich ein Wettlauf um die Rechte an den potentiell lukrativen Rohstoffe entwickeln, da viele Asteroiden aus seltenen Metallen oder anderen wertvollen Materialien bestehen. Auch Asteroiden mit großen Eismassen sind wertvoll, da daraus im Weltall Raketentreibstoff und Sauerstoff gewonnen werden kann. Der Wert einzelner Asteroiden wurde bereits auf Werte bis zu 100 Billionen Dollar geschätzt. Angesichts dieser Summen könnten sich selbst kostspielige Investitionen in Raketentechnik für die Investoren auszahlen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...