Finanzen

Österreich: Ohne EU steuert Türkei auf Staats-Bankrott zu

Der österreichische Bundeskanzler fordert ein hartes Auftreten gegenüber der türkischen Regierung. Zwar sei Europa in der Flüchtlingsfrage auf das Land angewiesen, die Türkei sei aber wirtschaftlich vom Wohlwollen der EU abhängig.
02.08.2016 13:32
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Österreichs Bundeskanzler Christian Kern hat die Drohungen der türkischen Regierung zum Flüchtlingspakt mit der EU zurückgewiesen, berichtet AFP. „Wir dürfen uns auf keinen Fall einschüchtern lassen“, sagte Kern der Zeitung Österreich vom Dienstag. Die EU sei kein „Bittsteller“. Sie sei zwar auf die Türkei angewiesen, „aber diese braucht uns wirtschaftlich erst recht“, sagte der SPÖ-Politiker. Ohne die EU steuere die Türkei „auf einen Staatsbankrott zu“.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu hatte der EU am Montag mit der Aufkündigung des Flüchtlingsabkommens gedroht, sollte sein Land nicht bis Oktober die Visafreiheit erhalten. Ankara nimmt auf Basis des Abkommens seit April Flüchtlinge von den griechischen Inseln zurück. Es gibt aber Streit über das Ende der Visumpflicht, das die EU Ankara im Gegenzug versprochen hatte.

Auch Österreichs Außenminister Sebastian Kurz hatte das türkische „Ultimatum“ zurückgewiesen. Der stellvertretende Vorsitzende der sozialdemokratischen SPÖ, Josef Cap, sagte, es sei ein „Hohn“, wenn Kritiker des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan das Land nicht verlassen dürften und gleichzeitig Visafreiheit gefordert werde.

Kern berichtete in dem Interview auch, er habe seit dem Putschversuch in der Türkei vor zweieinhalb Wochen „Morddrohungen vom rechten Rand und vom radikalen Teil der türkischen Community“ erhalten. Er habe aber nichts gegen Türken, sondern kritisiere lediglich „das Vorgehen von Erdogan und von Radikalen“. „Die Masse der Türken wird von ihnen in Geiselhaft genommen“, fügte Kern hinzu.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Milliardärsmanager fliehen aus US-Aktien: Der stille Countdown zur Rezession hat begonnen
17.04.2025

Eine neue Erhebung der Bank of America zeigt: Die Stimmung unter den großen Vermögensverwaltern kippt dramatisch. Während die Finanzwelt...

DWN
Politik
Politik Merz und EU offen für Tauruslieferung an Ukraine: Kreml warnt vor direkter Kriegsbeteiligung
17.04.2025

In der Opposition war Merz offen für eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Als voraussichtlicher Kanzler ist er das...

DWN
Panorama
Panorama Die Macht der WHO: Internationaler Pandemievertrag kommt
17.04.2025

Fünf Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie haben sich die WHO-Mitgliedstaaten auf ein Pandemieabkommen geeinigt. „Ich habe keinen...

DWN
Technologie
Technologie Mechanische Speicher als geopolitische Alternative: Lithium-Batterien geraten unter Druck
17.04.2025

Angesichts wachsender Abhängigkeit von China bei Lithium-Batterien rücken mechanische Energiespeicher in den Fokus. Eine...

DWN
Technologie
Technologie Japanisches Genie revolutioniert Energiewende – Supermagnet jetzt 20 Milliarden Euro wert
17.04.2025

Im globalen Wettrennen um Energiesouveränität und technologische Vorherrschaft hat sich ein unscheinbares Element als strategischer...

DWN
Politik
Politik Taiwan, Sanktionen und Respekt - China stellt klare Bedingungen für Handelsgespräche mit den USA
17.04.2025

China fordert mehr Respekt und klare Signale der USA, bevor Handelsgespräche beginnen – eine Einigung ist entscheidend für die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steht das Verbrenner-Verbot vorm aus? Europas Rechte bläst zum Gegenschlag gegen EU-Establishment
17.04.2025

Konservative und rechte Kräfte im EU-Parlament wollen das Aus für Verbrennungsmotoren kippen – mit wachsender Unterstützung auch aus...

DWN
Politik
Politik Geheime Chatgruppe: EU-Außenminister betreiben Diplomatie über Signal - auf Einladung Kaja Kallas
17.04.2025

Die Außenminister der Europäischen Union kommunizieren in einer privaten Chatgruppe der verschlüsselten App Signal. Dies bestätigte der...