Politik

Dow und DuPont: EU prüft geplante Fusion

Die beiden Unternehmen Dow und DuPont wollen sich zusammentun. Die EU-Kommission hat jedoch Bedenken gegenüber der Fusion der beiden US-amerikanischen Pflanzenschutz- und Saatgut-Konzerne. Das Vorhaben könnte den Wettbewerb bei Pflanzenschutzmitteln, Saatgut und petrochemischen Erzeugnissen einschränken.
15.08.2016 00:04
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die EU-Kommission hat eine eingehende Untersuchung eingeleitet, um zu prüfen, ob der geplante Zusammenschluss von Dow und DuPont mit der EU-Fusionskontrollverordnung im Einklang steht.

Die für Wettbewerbspolitik zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager erklärte dazu: „Die Existenzgrundlage der Landwirte hängt davon ab, dass sie zu wettbewerbsfähigen Preisen Zugang zu Saatgut und Pflanzenschutzmitteln haben. Wir müssen sicherstellen, dass der geplante Zusammenschluss nicht zu höheren Preisen oder weniger Innovation bei diesen Produkten führt.“ Bei der Fusion würde der weltweit größte Konzern in dieser Branche entstehen.

Sowohl Dow als auch DuPont haben ein umfangreiches Portfolio an Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmitteln für eine Reihe von landwirtschaftlichen Kulturen. Beide Unternehmen entwickeln sogenannte „Gene-editing“-Technologien, die zu einer wesentlichen Beschleunigung der Züchtung neuer Sorten genutzt werden könnten. Nach dem geplanten Zusammenschluss könnten die Unternehmen weniger Anreize haben, Wettbewerbern Lizenzen für diese Technologien zu gewähren, oder die Entwicklung konkurrierender Technologien erschweren. Im Rahmen der Untersuchung wird außerdem geprüft, ob der Zugang der Wettbewerber zu Pflanzenschutzmittel- und Saatgutanbietern erschwert würde, wenn Dow und DuPont ihre Verkäufe von Pflanzenschutzmitteln und Saatgut bündeln.

Dow und DuPont sind auch wichtige Anbieter von thermoplastischen Kunststoffen, die weithin für Verpackungen und Klebstoffe verwendet werden.

Das Vorhaben wurde am 22. Juni 2016 bei der Kommission zur Genehmigung angemeldet. Am 20. Juli 2016 legten Dow und DuPont Verpflichtungsangebote vor, um die vorläufigen Bedenken der EU-Kommission auszuräumen. Die Kommission war jedoch der Ansicht, dass diese Angebote nicht ausreichten, um ihre ernsthaften Zweifel an der Vereinbarkeit des Zusammenschlusses mit der EU-Fusionskontrollverordnung zu zerstreuen. Die Kommission muss nun bis zum 20. Dezember 2016 einen Beschluss erlassen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
USA
DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Valley wankt: Zölle, Zoff und zerplatzte Tech-Träume
08.05.2025

Während Europa auf seine Rezession zusteuert und China seine Wirtschaft auf staatlicher Kommandobasis stabilisiert, gibt es auch im sonst...

DWN
Panorama
Panorama Verkehrswende: Ariadne-Verkehrswendemonitor zeigt Entwicklung auf
08.05.2025

Wie sich die Verkehrswende in Deutschland aktuell entwickelt, ist nun auf einer neuen Onlineplattform des Potsdam-Instituts für...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation bewältigen: 7 Strategien für finanzielle Stabilität, weniger Belastung und einen nachhaltigeren Lebensstil
08.05.2025

Wer die eigenen Ausgaben kennt, kann gezielt handeln. So behalten Sie die Kontrolle über Ihr Geld. Mit Budgetplanung und klugem Konsum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maschinenbau: Bedeuten die Trump-Zölle das Ende einer deutschen Schlüsselindustrie?
08.05.2025

Der Maschinenbau befindet sich seit Jahren im Dauerkrisenmodus. Nun droht die fatale Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zum...

DWN
Politik
Politik Anti-Trump-Plan: Halbe Milliarde Euro für Forschungsfreiheit in Europa
08.05.2025

Während US-Präsident Trump den Druck auf Hochschulen erhöht, setzt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf gezielte Anreize...

DWN
Technologie
Technologie Bitkom-Umfrage: Deutsche kritisieren Abhängigkeit von KI-Anbietern aus dem Ausland
08.05.2025

Die Bevölkerung in Deutschland verwendet zunehmend Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz. Gleichzeitig nimmt die Sorge über eine...

DWN
Politik
Politik Migrationspolitik: Wie die Neuausrichtung an den deutschen Außengrenzen aussehen könnte
08.05.2025

Das Thema illegale Migration und wer bei irregulärer Einreise an deutschen Landesgrenzen zurückgewiesen wird, beschäftigt die Union seit...