Finanzen

Gegen den Dollar: China setzt bei Weltbank Yuan-Anleihen durch

Lesezeit: 1 min
16.08.2016 01:08
Die Weltbank plant die Ausgabe von Anleihen, die auf den Reservewährungen des Internationalen Währungsfonds und nicht mehr allein auf dem Dollar basieren. Damit ist die Dominanz des Dollars zwar noch nicht gebrochen. Doch für China ist die Maßnahme ein wichtiger Schritt zur Positionierung des Yuan.
Gegen den Dollar: China setzt bei Weltbank Yuan-Anleihen durch

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Die Weltbank will Anleihen in China auszugeben, die in der Landeswährung Yuan bezahlt werden und durch den Währungskorb des Internationalen Währungsfonds (IWF) abgesichert sind. Der Gesamtumfang dieser Interbanken-Anleihen soll 18.5 Milliarden Yuan (rund 2,5 Milliarden Euro) betragen, berichtet yicai.com.

Chinas Landeswährung Renminbi (Yuan) wird im Oktober offiziell zur vierten globalen Reservewährung des IWF neben dem Dollar, dem Euro und dem Yen aufgewertet. Zusammen bilden diese vier Währungen dann die sogenannten Sonderziehungsrechte. Beobachter deuten die Aufnahme des Yuan in den Kreis der Reservewährungen als Anerkennung des wachsenden Einflusses Chinas in Weltwirtschaft und Politik. „Die Aufnahme des Renminbi zu den Sonderziehungsrechten, deren Zusammensetzung alle fünf Jahre überprüft wird, markiert einen Durchbruch hinsichtlich der Integration Chinas in das Weltfinanzsystem und ist ein Zeichen der internationalen Unterstützung für die Anstrengungen Pekings, seinen Finanzmarkt zu liberalisieren“, schreibt die Financial Times.

Chinas Anleihemarkt ist wahrscheinlich der drittgrößte der Welt, wird von ausländischen Investoren aufgrund der relativ strengen Regulierung jedoch noch weitgehend gemieden. Nur etwa 2 Prozent aller ausstehenden Anleihen im Gesamtumfang von fast 7,5 Billionen Dollar werden derzeit offenbar von Ausländern gehalten.

Die Herausgabe von Anleihen, denen die Sonderziehungsrechten des IWF zugrunde liegen, stellt zwar noch keine ernste Gefahr für die Dominanz des Dollar in internationalen Währungsgeschäften dar – derzeit werden beispielsweise in London noch rund 90 Prozent aller Devisengeschäfte mit der US-Währung abgewickelt – sie wertet den Währungskorb des IWF und damit auch den Yuan jedoch als Alternative weiter auf.

Kommende Woche werden Gesandte der Weltbank nach Peking und Schanghai reisen, um sich mit interessierten Investoren zu treffen. Beobachter gehen davon aus, dass China einen Abschluss des Geschäfts noch vor dem Beginn des G20-Treffens in Hangzhou Anfang September anstrebt.

Weltbank-Präsident Jim Yong Kim bezeichnete das Anleihe-Programm als Meilenstein für den Anleihemarkt Chinas und für den Status der Sonderziehungsrechte als globale Reservewährung. „Die Herausgabe von Sonderziehungs-Anleihen durch die Weltbank in China trägt zum Ziel der G20-Länder bei, die Nutzung der Sonderziehungsrechte international zu propagieren und Chinas heimischen Kapitalmarkt zu entwickeln.“


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