Deutschland

Tausende Teilnehmer bei kurdischer Kundgebung in Köln

Lesezeit: 1 min
03.09.2016 12:19
In Köln haben sich tausende Menschen zu einer Großkundgebung von Kurden versammelt. Die Polizei will mit hohem Aufgebot für Sicherheit sorgen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++WERBUNG+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Rund einen Monat nach einer Demonstration für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Köln haben am Samstag tausende Menschen an einer kurdischen Kundgebung in der Stadt teilgenommen. Es blieb nach Polizeiangaben zunächst friedlich. Ein Großaufgebot von mehr als tausend Beamten war in der Stadt im Einsatz.

Bis zum frühen Samstagnachmittag verlief einer Polizeisprecherin zufolge rund um die Kundgebung auf der Deutzer Werft alles ruhig. Es gab demnach keine Zwischenfälle. Wegen eines herrenlosen Rucksacks sperrten die Einsatzkräfte aber zeitweilig die Deutzer Brücke. Der Rucksack stellte sich aber als unverdächtig heraus.

Die Veranstalter der Kundgebung rechneten insgesamt mit bis zu 30.000 Teilnehmern. Ursprünglich war ein internationales kurdisches Kulturfestival im Kölner Stadion geplant, das aber wegen Sicherheitsbedenken abgesagt wurde.

Die Kundgebung fand unter anderem wegen der angespannten Situation in der Türkei unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt. Bei der Demonstration zeigten viele Fahnen auch den Anführer der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Abdullah Öcalan.

Öcalan war 1999 in einem Hochverratsprozess zum Tode verurteilt worden. 2002 wurde seine Strafe nach Abschaffung der Todesstrafe in der Türkei in lebenslange Haft umgewandelt. Seit Monaten dringen keine Informationen zum Gesundheitszustand von Öcalan nach außen. Aus Protest dagegen hatten zuletzt 50 prokurdische Politiker und Aktivisten in der Türkei angekündigt, ab Montag in einen Hungerstreik zu treten.

In Köln hatten Ende Juli zehntausende Anhänger des türkischen Präsidenten Erdogan demonstriert. Die Großkundgebung blieb weitgehend friedlich. Die Polizei war damals sogar mit 2700 Beamten im Einsatz, um die Demonstration abzusichern und Auseinandersetzungen zu verhindern. Es kam aber lediglich zu kleineren Auseinandersetzungen zwischen rechtsnationalen Türken und Kurden.

Im nordrhein-westfälischen Grevenbroich wurde am Freitag die Demonstration einer kurdischen Studentenbewegung von der Polizei aufgelöst. 77 Menschen wurden nach Polizeiangaben in Gewahrsam genommen. Die Demonstranten hatten demnach mehrere Stunden eine Straße blockiert. Bei der Auflösung der Demonstration seien auch Flaschen geflogen. Laut Polizei wurden drei Beamte und drei Demonstranten verletzt.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuerfreie Einkünfte: Das Ausschöpfen des Sparerfreibetrags macht mehr denn je Sinn
08.12.2024

In Kürze dürften „Vorsätze für das neue Jahr“ wieder Hochkonjunktur haben. Unter steuerlichen Aspekten bietet sich mit Blick auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Richtig heizen: So können Sie Heizkosten sparen!
07.12.2024

Wenn Sie richtig heizen, dann sparen Sie bares Geld - trotz hoher Energiekosten. Tipps rund um kostensparendes Heizen und aktuelle...

DWN
Panorama
Panorama Pariser Notre-Dame: Die Wiederauferstehung
07.12.2024

Als Notre-Dame im Jahr 2019 in Flammen stand, gingen die erschütternden Bilder um die Welt. Jetzt, nur fünf Jahre später, steht die...

DWN
Politik
Politik Syrien: Abu Mohammed al-Dschulani – der Mann an der Spitze der Rebellen-Offensive
07.12.2024

Abu Mohammed al-Dschulani, einst ein prominenter Extremist mit Verbindungen zu Al-Kaida, hat sich zu einem kontroversen Akteur im syrischen...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer berechnen 2025: Wie die Reform Ihre Steuerlast beeinflusst
07.12.2024

Die Grundsteuer ist ein Thema, das seit 2002 für juristische Unruhe sorgt. Im Jahr 2018 erklärte das Bundesverfassungsgericht sie für...

DWN
Panorama
Panorama 50 Jahre ohne Monarchie: Griechenlands Weg zur Demokratie
07.12.2024

Könige in Griechenland hatten es nicht leicht: Einige wurden ermordet, andere abgesetzt, und einer fiel einem Affenbiss zum Opfer. Heute...

DWN
Politik
Politik Präsidentenwahl in Rumänien: Verfassungsgericht ordnet Wiederholung an
07.12.2024

Die Präsidentenwahl in Rumänien wird wiederholt. Dies entschied das Verfassungsgericht des Landes nach kontroversen Diskussionen über...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Exporte in der Krise: USA und China bereiten Sorgen
07.12.2024

Deutsche Exporte stehen unter Druck: Im Oktober 2024 gingen die Ausfuhren in Drittstaaten um 6,9 Prozent zurück. Besonders die Exporte in...