Der umstrittene Fahrdienst Uber bringt erstmals in den USA autonom steuernde Taxis auf die Straßen. Das US-Unternehmen startete dazu am Mittwoch in Pittsburgh ein Pilotprojekt, wie Reuters berichtet. Zunächst bietet es vier Fahrzeuge an, die von Passagieren online gebucht werden können. Zur Sicherheit sitzen allerdings zwei Mitarbeiter im Auto, die bei Bedarf in die Steuerung eingreifen können. Bei einer Vorführung am Dienstag taten sie dies etwa, um Fußgänger über die Straße zu lassen, an einer Baustelle und beim Linksabbiegen.
Ausgestattet sind die Wagen vom Typ Ford Fusion mit 3D-Kameras und GPS-Navigation. Zudem verfügen sie über eine auf dem Dach angebrachte Lasertechnik, die Form und Entfernung von Objekten misst und an die Steuerung übermittelt. Zu der kleinen Flotte hinzukommen sollen noch Geländewagen vom schwedischen Autobauer Volvo, mit dem Uber kürzlich eine Partnerschaft geschlossen hatte.
Ein Uber-Direktor erklärte, warum das Unternehmen Pittsburgh als Testfeld ausgewählt hat. Die Stadt biete ideale Bedingungen, weil es eine relativ alte Stadt mit engen Straßen und rauen Wetterbedingungen sein. „Wir nennen Pittsburgh den doppelten schwarzen Diamanten des Fahrens. Wenn wir es schaffen in Pittsburgh zu fahren, dann sind die Chancen groß, dass wir es auch in anderen Städten auf der ganzen Welt können.“
Uber versetzt seit längerem die Taxibranche in Aufruhr. Das Unternehmen vermittelt per Smartphone-App Fahrgäste an private Chauffeure. Wenn diese aber keine Beförderungslizenz haben, darf Uber diesen Dienst in manchen Ländern nicht anbieten, unter anderem in Deutschland. Außerdem sind die Fahrer der größte Kostenfaktor. Auch deswegen konzentriert sich das Unternehmen verstärkt auf das Zukunftsgeschäft mit selbstfahrenden Autos. Uber konkurriert dabei nicht nur mit den traditionellen Autobauern, sondern auch mit anderen Technologiekonzernen wie Google und Apple, die vom Wandel in der Branche profitieren wollen.