Politik

Putin: Russland ist bereit zur Drosselung der Öl-Förderung

Russlands ist bereit, seine Ölfördermenge zu drosseln. Damit würde Russland der OPEC folgen, deren Deal allerdings noch nicht sicher ist.
10.10.2016 15:46
Lesezeit: 1 min

Russlands Präsident Wladimir Putin sagte am Montag bei einer Rede auf dem 23. Weltenergie-Gipfel in Istanbul, dass Russland bereit sei, die Rohölproduktion zu drosseln, um den Ölpreis zu stabilisieren. „In der aktuellen Situation, erwägen wir die Rohölproduktion einzufrieren oder zu reduzieren. Das ist wahrscheinlich der einzige Weg, um die Nachhaltigkeit der gesamten globalen Energie zu gewährleisten. Wir fordern andere Ölexporteure auf, dasselbe zu tun“, zitiert die TASS Putin. Er erhoffe sich für das nächste OPEC-Treffen im November die Ausarbeitung „bestimmter Vereinbarungen“. Viele Menschen seien der Ansicht, dass die Ära der Kohlenwasserstoffe sich ihrem Ende nähert. Doch Putin ist der Ansicht, dass es keine wirklichen Gründe dafür gebe, so weitreichende Schlussfolgerungen zu ziehen.

Bei dem Gipfel äußerte Putin Kritik an der Position der EU-Staaten, die sich in ihrer Energiepolitik nicht an ihren nationalen Interessen orientieren.

Die Zeitung Haberturk zitiert Putin: „Einige Staaten wollen Geschäftsleuten verbieten, sich für vorteilhafte Projekte zu engagieren. Während sie das tun, weisen sie immer wieder auf ihre Bündnispolitik und die daraus folgende Disziplin hin. Diese Staaten zeigen kein Interesse an den Interessen ihrer Bündnispartner. Wir investieren weiterhin in die Energiegewinnung. Aufgrund unserer Exporte werden sich diverse Staaten fortentwickeln. Wir stellen auch einen Teil der Energieressourcen der EU bereit. Da ist beispielsweise Nord Stream. Wir werden angesichts des Gipfels auch Vorbereitungen zum Bau von Turkish Stream treffen. Unsere Exporte nach China, Japan und Indien werden weiterlaufen. Wir möchten mit dem ehrenwerten Erdogan und unseren anderen Partnern das Projekt Turkish Stream in die Tat umsetzen. Wir werden mit all unseren Partnern auf Augenhöhe arbeiten. Die Türkei befindet sich aktuell in einer sehr schwierigen Phase, um große Projekte zu verwirklichen. Als letztes gab es einen Putschversuch in der Türkei. Ich möchte das türkische Volk zur Niederschlagung des Putschversuchs beglückwünschen.“

Nach den Aussagen von Putin erreichte der Ölpreis für die Nordseesorte Brent ein Jahreshoch von 53,19 Dollar pro Barrel.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...