Unternehmen

Energiewende wird zum Problem für den Mittelstand

Die Energieausgaben sind aufgrund der EEG-Umlage und der Netzentgelte in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Der Mittelstand gerät unter Druck.
13.10.2016 02:22
Lesezeit: 1 min

Mit Blick auf ausländische Konkurrenten sind deutsche Mittelständler in Sachen Energiekosten im Nachteil. Das liegt nicht etwa an den Strompreisen, sondern viel mehr an den hohen vom Staat gewollten Abgaben. Neben den Netzentgelten ist auch die EEG-Umlage deutlich gestiegen. Seit 2010 hat sich die Höhe der EEG-Umlage beispielsweise verdreifacht. Das geht aus einer Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Köln hervor.

Während also die Energiebeschaffungskosten seit 2012 rückläufig sind, steigen die Energiekosten. Wie stark der Mittelstand darunter leidet, zeigt ein Blick auf die Differenz zwischen den Energiebeschaffungskosten und den tatsächlichen Energiegesamtausgaben. Zwischen 2009 und 2014 ist diese Differenz im Verarbeitenden Gewerbe um 18 Prozent gestiegen. Bei den Mittelständlern erfuhr die Differenz einen Anstieg um 70 Prozent.

Das Problem: Die mittelständischen Betriebe erfüllen meist nicht die Kriterien für besonders energieintensive Unternehmen. So können sie oft keine Ermäßigungen oder Ausnahmeregelungen von den staatlichen Abgaben geltend machen.

„Für Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig bleiben wollen, bedeutet dies einen gravierenden Nachteil, denn ihre Konkurrenten im Ausland sind nicht der gleichen steigenden Abgabenbelastung ausgesetzt wie sie selbst“, so die Autoren der Studie. Das schmälert die Investitionsfähigkeit deutscher Mittelständler und weckt ein Interesse an Standorten im Ausland mit geringerer Abgabenlast.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Greg Abel übernimmt: Der stille Stratege hinter Warren Buffetts Milliarden-Imperium
17.05.2025

Mit dem Rückzug von Warren Buffett endet eine Ära. Doch an die Stelle des legendären Investors tritt kein charismatischer Visionär,...

DWN
Panorama
Panorama In Zeiten von Trump: Bleibt das Traumziel USA für Deutsche attraktiv?
17.05.2025

Die USA galten lange als Traumziel für deutsche Urlauber. Doch politische Entwicklungen und wachsende Unsicherheit verändern das Bild....

DWN
Immobilien
Immobilien Koalitionsvertrag 2025: Das bedeutet er für Mieter, Vermieter und Immobilienbesitzer
17.05.2025

Union und SPD haben nach längerem Hin und Her den Koalitionsvertrag für die kommende Regierungsperiode unterschrieben. Was dieser zu den...

DWN
Technologie
Technologie Batteriekrieg mit China: Europa setzt auf Start-ups, Peking baut Gigafabriken
17.05.2025

Der technologische Wettlauf gegen Pekings Expansionsstrategie hat begonnen. Start-ups wie Factorial und Industriegiganten wie Mercedes...

DWN
Politik
Politik Präsidentschaftswahlen in Rumänien: Wird George Simion Trumps „Werkzeug“ in Europa?
17.05.2025

Ein Trump-Verehrer an der Spitze Rumäniens? George Simion, der Favorit für die Präsidentschaft, ist zuversichtlich, dass er die Wahl am...

DWN
Politik
Politik Bundeshaushalt: Klingbeils Kraftakt mit zwei Haushalten und einem klaren Ziel
17.05.2025

Ein Kaltstart für Finanzminister Klingbeil: Treffen in Brüssel, die Steuerschätzung, Gespräche der G7 – alles binnen zwei Wochen. Der...

DWN
Politik
Politik Elon Musk: Der stille Umbau der USA in ein Tech-Regime
17.05.2025

Nie zuvor in der modernen Geschichte der USA hat ein einzelner Unternehmer derart tief in den Staat eingegriffen. Elon Musk, offiziell ohne...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Start-up WeSort.AI: Wie künstliche Intelligenz die Mülltrennung revolutioniert
16.05.2025

Die Müllberge wachsen von Jahr zu Jahr, bis 2050 sollen es fast siebzig Prozent mehr Abfall sein. Die Brüder Johannes und Nathanael Laier...