Politik

Italien erhöht Defizit, will Steuern senken

Die italienische Regierung hat den Haushaltsplan für das kommende Jahr abgesegnet und die Voraussage für das Defizit erhöht.
16.10.2016 15:54
Lesezeit: 1 min

Demnach ist für 2017 ein Defizit von 2,3 Prozent der Wirtschaftsleistung eingeplant, vorausgesagt waren 2 Prozent. Das Wirtschaftswachstum soll bei 1 Prozent liegen, erklärte Ministerpräsident Matteo Renzi am Samstag in Rom bei der Vorstellung des milliardenschweren Pakets. «Italien geht es immer noch nicht gut, aber nach zweieinhalb Jahren ein wenig besser als zuvor. Wir sind nicht zufrieden, wir haben Hunger auf positive Ergebnisse», sagte er.

Das hoch verschuldete Land wird von der EU-Kommission, wo der Haushaltsplan nun geprüft werden muss, kritisch beäugt. Renzi will von Brüssel mehr Flexibilität unter anderem für die Kosten in der Flüchtlingskrise und für den Wiederaufbau in der Erdbebenregion in Mittelitalien. Er kündigte zudem auch Steuersenkungen an.

Der Regierungschef scheut unpopuläre Sparmaßnahmen, da er vor einem wichtigen Verfassungsreferendum im Dezember steht, von dessen Ausgang er auch sein politisches Schicksal abhängig gemacht hat. Laut Umfragen ist ein Ergebnis kaum abzusehen, da sich Gegner und Befürworter derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern.

Mit Brüssel war Anfang des Jahres vereinbart worden, dass das Defizit bei 1,8 Prozent liegen wird. Insgesamt beziffert die Regierung die Ausgaben auf 26,5 Milliarden Euro.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzverwalter: „Enorme Geldverbrennung“ bei Wirecard
11.07.2025

Der Anwalt Jaffé ist seit fünf Jahren mit der Sicherung des übrig gebliebenen Vermögens beschäftigt. Er fand nach eigenen Angaben im...

DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....

DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
10.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....